Schiffbauer in einer Arbeitspause.

Stand: 21.10.2025 17:50 Uhr

Zehn Bundesländer haben zuletzt bei der Zahl der Erwerbstätigen zugelegt. Welche das sind und wo in Deutschland die meisten Menschen arbeiten, zeigen neue Zahlen der Statistiker von Bund und Ländern.

Nirgends in Deutschland wächst die Zahl der Erwerbstätigen so schnell wie in Hamburg – und nirgends sinkt sie so schnell wie im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. Die drei Bundesländer bilden die Extreme in einer heute veröffentlichten Übersicht der Statistischen Ämter der Länder und des Bundes.

Während die Zahl der Erwerbstätigen in Hamburg 2024 um 0,8 Prozent auf 1,36 Millionen zulegte, sank sie im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern um je 0,9 Prozent auf 521.800 beziehungsweise 752.200. Bundesweit ging es – allen Krisen zum Trotz – um 0,1 Prozent auf 45,99 Millionen nach oben.

Im Saarland und zwei weiteren Ländern sinkt die Zahl

Deutliche Zuwächse bei der Zahl der Erwerbstätigen gab es außer in Hamburg noch in Hessen mit plus 0,5 Prozent. Dort arbeiteten im vergangenen Jahr 3,61 Millionen Menschen. Bayern, Berlin und Schleswig-Holstein kamen auf einen Anstieg von je 0,3 Prozent, Bremen auf 0,2 Prozent. Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg lagen mit je 0,1 im Bundesschnitt.

Nach unten ging es außer im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern auch in Thüringen mit 0,8 Prozent, Sachsen und Sachsen-Anhalt mit je 0,3 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 0,1 Prozent Rückgang.

Am wenigsten Erwerbstätige gab es 2024 nach absoluten Zahlen derweil in den Bundesländern Bremen (445.000), Saarland (521.000), Mecklenburg-Vorpommern (752.000) und Sachsen-Anhalt (989.000). Die meisten Menschen arbeiteten im größten Bundesland Nordrhein-Westfalen (9,82 Millionen), gefolgt von Bayern (7,87 Millionen) und Baden-Württemberg (6,42 Millionen).

Die Veränderungen und Unterschiede gehen dabei nicht nur auf Schwankungen der lokalen Arbeitsmärkte und Größe der Bundesländer zurück. Vielmehr spielen auch Wanderungsbewegungen, die demografische Entwicklung, verbesserte Kinderbetreuungsangebote oder Zuwächse bei der Teilzeit eine Rolle.

Mehr als 40 Prozent Plus in 20 Jahren

Die aktuellen Entwicklungen mögen klein sein, blickt man in den Zahlen 20 Jahre zurück, ergeben sich aber teils sehr große Unterschiede. Ganz vorn liegt dabei Berlin, wo die Zahl der Erwerbstätigen den Zahlen zufolge vergangenes Jahr um mehr als 40 Prozent höher lag als noch 2004. Die Hauptstadt hat in dieser Zeit aber auch Hunderttausende Einwohner hinzugewonnen.

Platz zwei in der 20-Jahres-Entwicklung geht an Hamburg mit einem Zuwachs von 30 Prozent. Auch hier dürfte ein Wachstum der Bevölkerung zumindest einen Teil des Anstiegs erklären. Das gilt auch für Bayern, das mit 23 Prozent Plus auf Platz drei liegt und von allen Flächenländern am besten abschneidet.

Auf 20-Jahres-Sicht am schwächsten sieht es in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit leichten Rückgängen aus. Beide haben in diesem Zeitraum aber auch an Bevölkerung verloren.