
AUDIO: Vogelgrippe in MV: Rund 150.000 Hühner müssen getötet werden (3 Min)
Stand: 21.10.2025 15:44 Uhr
In zwei Legehennenhaltungen in Mecklenburg-Vorpommern wurde die Vogelgrippe nachgewiesen. Die betroffenen Betriebe sind in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es weitere Ausbrüche der Vogelgrippe. Das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut wies die Virusvariante H5N1 in einer Legehennenhaltung mit rund 55.000 Tieren in der Gemeinde Poseritz (Landkreis Vorpommern-Rügen) sowie in einer Legehennenhaltung mit 93.000 Tieren in der Gemeinde Rothemühl (Landkreis Vorpommern-Greifswald) nach. Wie ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums mitteilte, müssen alle Tiere gekeult werden.
Betriebe meldeten Tierverluste
Zuvor hatten beide Betriebe erhöhte Tierverluste gemeldet. Daraufhin sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums amtliche Proben entnommen und untersucht. Die beiden betroffenen Landkreise haben die erforderlichen Schutzmaßnahmen getroffen und Sperrzonen, bestehend aus Schutz- und Überwachungszone, um die Ausbruchsbetriebe eingerichtet.

Die Vogelgrippe ist wieder da. Wie gefährlich ist die Situation? Eine Einschätzung im NDR MV Interview von Prof. Martin Beer vom Friedrich-Löffler-Institut.
esser 2025: bisher neun Ausbrüche in MV
Es handelt sich laut des Landwirtschaftsministeriums bereits um den fünften Fall bei Geflügel in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Herbst. Insgesamt habe es in diesem Jahr bisher neun Ausbrüche der Geflügelpest bei gehaltenen Tieren im Land gegeben. Auch bei Wildvögeln, vorwiegend Kraniche, wurde die Virusvariante H5N1 vermehrt nachgewiesen.
Appell des Landwirtschaftsministers
Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) appelliert an die geflügelhaltenden Betriebe und privaten Tierhalter: „In Ihrer Verantwortung liegt die strikte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen. Erwägen Sie eine Aufstallung der Tiere oder halten Sie diese dem derzeitigen Risiko entsprechend in geschützten Bereichen.“ Das derzeitige dynamische Geschehen fordere Umsicht, um die Weiterverbreitung des Virus zu vermeiden.
Auch eine vorzeitige Schlachtung sollte in Betracht gezogen werden – vor allem, wenn eine geschützte Unterbringung der Tiere nicht möglich sei. Geflügelhalter, die Auffälligkeiten wie vermehrte Todesfälle, eine verminderte Futter- und Wasseraufnahme oder Leistungsabfall in ihrem Bestand bemerken, sollten sich umgehend beim Veterinäramt melden, appelliert Backhaus.
Erreger kann über Schuhe in Stall getragen werden
Auch die Vorsitzende des Geflügelwirtschaftsverbands Mecklenburg-Vorpommen, Marion Dorn, bittet Geflügelhalter, ihre Tiere einzusperren. Zudem verweist sie auf die Wichtigkeit, den Stall nicht mit Straßenschuhen zu betreten. Denn mit diesen könnten die Halter den Erreger in den Stall tragen: „In dem Kot der Kraniche ist der Erreger. Wir gehen spazieren, habens an den Schuhen und gehen in den Stall.“

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat einen neuen Fall in Garrel bestätigt. Auch bei Wildvögeln gibt es Verdachtsfälle.

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