Die fetten Jahre sind vorbei! Zweitligist Dynamo Dresden steht finanziell zwar nach wie vor solide da, doch die aktuellen Zahlen machen zumindest nachdenklich.

Die Aufstiegs-Saison 2024/25 schloss der Kultklub erstmals seit mehreren Jahren mit einem Minus von 628.000 Euro ab. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, der den Mitgliedern im Vorfeld der MV im November jetzt zugestellt wurde.

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Mehr noch: Die laufende Saison plant Dynamo Dresden sogar mit einem Verlust im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Dabei wurden die Einnahmen deutlich gesteigert, sind nahezu ausgereizt. Zuschauer-Zuspruch (gesamt 550.000, Schnitt 28.991) und Sponsoring-Einnahmen (ca. 14 Mio. Euro) liegen auf Rekord-Niveau.

Problem: Neben den ausgelaufenen Corona-Hilfen belasten vor allem horrende Ausgaben für die Stadion-Miete den Verein. Dafür zahlt Dynamo aktuell 4,7 Mio. Euro pro Saison (zum Vergleich: Mitaufsteiger Bielefeld 1 Mio. Euro).

Gleichzeitig brach die Stadt Dresden ihr vor Jahren gemachtes Versprechen des dauerhaften Betriebskosten-Zuschusses für das Harbig-Stadion, strich ihn für die vergangene und laufende Saison von 1,5 Mio. auf 500.000 Euro zusammen.

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Foto: dpa

Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann sagte nach der massiven Zuschuss-Kürzung: „Wir sind froh, dass wir die Unterstützung des Stadtrates beim Betriebskostenzuschuss für das Rudolf-Harbig-Stadion zumindest mit 500.000 Euro zugesichert bekommen. Auch wenn dies für uns sicherlich einen erheblichen wirtschaftlichen Einschnitt bedeutet.“

Eigenkapital bald futsch?

Oder anders gesagt: Unter diesen Umständen ist Dynamo perspektivisch nicht wettbewerbsfähig. Dass die Stadt nicht in ein dauerhaftes Zweitliga- oder perspektivisches Bundesliga-Szenario investiert, ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Denn wirtschaftlich profitiert sie wie das gesamte Umland davon enorm. Eine kürzlich veröffentlichte Studie untermauert das.

Bedeutet: Wird hier keine Lösung gefunden, ist das in der Vergangenheit mühevoll zusammengetragene Eigenkapital des Vereins (derzeit noch 10.85 Mio. Euro) bald weg, die Zukunft wieder unsicher. Das ist nicht nur ein Horrorszenario für die Fans – es könnte für die Stadt Dresden auch richtig teuer werden…