pte20251022012 in Leben
Psychologen der University of New South Wales klären Ursache für auditive Halluzinationen

Ohr: Ursache für auditive Halluzinationen geklärt (Foto: pixabay.com, Anemone123)
Sydney (pte012/22.10.2025/10:30)
Bei Schizophrenie ist das Hören von Stimmen auf eine Störung der Fähigkeit des Gehirns zurückzuführen, die eigene innere Stimme zu erkennen. Die bisher eindeutigsten Beweise hat eine Studie von Psychologen der University of New South Wales erbracht. Zudem könnten diese Erkenntnisse entscheidend dazu beitragen, das Vorhandensein einer Schizophrenie auch biologisch nachzuweisen. Derzeit gibt es keinen Test, der den Nachweis dieser Krankheit ermöglicht.
Uralte Theorie bestätigt
Laut Forschungsleiter Thomas Whitford führt das Sprechen, auch wenn es nur im eigenen Kopf geschieht, dazu, dass der Teil des Gehirns, der Geräusche außen verarbeitet, weniger aktiv wird. Dafür verantwortlich ist, dass das Gehirn den Klang der eigenen Stimme voraussagt. Bei Personen, die Stimmen hören, scheint diese Vorhersage fehlzuschlagen. Also reagiert das Gehirn so, also ob diese Stimme von einer anderen Person stammen würde. Damit bestätigen sich Theorien, die bereits seit 50 Jahren kursieren.
Die teilnehmenden Personen wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe umfasste 55 Personen mit Schizophrenie-Spektrum-Störungen, die in der vergangenen Woche Stimmen gehört hatten. Zur zweiten Gruppe gehörten jene Patienten, die entweder keine Vorgeschichte von akustischen Halluzinationen hatten oder jüngst nicht davon betroffen waren. Zur dritten Gruppe gehörten 43 gesunde Personen, die nie an Schizophrenie erkrankt waren.
Gehirnwellen gemessen
Die Forscher haben jede Person mit einem EEG-Gerät verbunden, um die Gehirnwellen beim Hören von Tönen über Kopfhörer zu messen. Sie sollten sich zudem vorstellen, „bah“ oder „bih“ in ihrem Geist zu sagen – und zwar genau dann, wenn sie eines dieser Geräusche über die Kopfhörer hörten. Die Teilnehmer konnten dabei nicht wissen, ob das gehörte Geräusch den vorgestellten Tönen entsprechen würde.
Bei den gesunden Teilnehmern entsprach das vorgespielte Geräusch jener Silbe, die sie sich vorgestellte hatten. Das EEG zeigte dabei eine verringerte Aktivität des auditiven Cortex, also jenes Bereichs des Gehirns, der Geräusche und Sprache verarbeitet. Das legt nahe, dass das Gehirn diesen Klang vorhersah und daher seine Reaktion dämpfte. Das passiert auch dann, wenn Menschen laut sprechen.
Bei Personen, die erst kürzlich Stimmen gehört hatten, entsprachen diese Ergebnisse dem genauen Gegenteil. Bei ihnen zeigte dass EEG eine gesteigerte Reaktion. Whitford betont, dass ihre Gehirne stärker auf den inneren Monolog reagierten. Die Patienten der zweiten Gruppe lagen mit ihren Reaktionen zwischen den Ergebnissen der ersten und dritten Gruppe. Details sind in „Schizophrenia Bulletin“ veröffentlicht.