In Halle hat am Mittwochvormittag der Prozess gegen die Inhaberin eines Pflegedienstes aus Nebra im Burgenlandkreis begonnen. Der 44-Jährigen wird vorgeworfen, Pflegeleistungen von den Krankenkassen abgerechnet zu haben, die nicht erbracht wurden. Den Kassen soll so in der Zeit von September 2016 bis November 2020 ein Schaden von rund 110.000 Euro entstanden sein. Die Frau ist nun wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 51 Fällen angeklagt.
Mitarbeiter sollten Betrug decken
In den einzelnen Fällen soll die Inhaberin beschäftigte Pflegekräfte dazu angehalten haben, die nicht erbrachten Leistungen zu unterzeichnen. Mitunter soll sie dazu auch die Kürzel ihrer Mitarbeiter gefälscht haben. Viele der so abgerechneten Leistungen sind laut Anklage zwar erbracht worden – allerdings nicht von dem Pflegedienst, sondern von sogenannten Assistenzkräften, die von den Versicherten selbst bezahlt wurden.
Vor dem Prozessbeginn hatte die Inhaberin des Pflegedienstes alle Vorwürfe abgestritten. Sollte die Frau verurteilt werden, drohen ihr bis zu zehn Jahre Gefängnis.