Herbst in Nürnberg
Acht stille Orte, die jetzt besonders magisch sind
Aktualisiert am 22.10.2025 – 17:13 UhrLesedauer: 3 Min.
Herbststille in der Schwarzachklamm bei Nürnberg (Archivbild): Die wildromantische Klamm gilt als eine der schönsten Wanderungen Bayerns. (Quelle: Lisa und Wilfried Bahnmüller via www.imago-images.de/imago)
Versteckte Gärten, Nebel über der Pegnitz, goldene Pfade – hier finden Sie Orte zum Innehalten im Herbst.
Wenn das Licht weicher wird und der Wind das Laub durch die Straßen trägt, verändert die Natur um Nürnberg ihr Gesicht. Zwischen Kopfsteinpflaster und Sandstein öffnen sich stille Räume, in denen die Stadt leiser wird. Hier finden Sie mehrere Tipps.
Nur wenige Meter von der Kaiserburg entfernt, am Neutor, öffnet sich eine andere Welt: Der Bürgermeistergarten, einst Teil der Burgbefestigung, heute einer der stillsten Orte der Altstadt. Im Herbst fällt warmes Licht auf den Sandstein, und das Rascheln der Blätter vermischt sich mit fernen Kirchenglocken.
Mächtige Sanddünen mitten in Franken – was klingt wie ein geografischer Irrtum, ist tatsächlich ein Relikt der letzten beiden Eiszeiten. Schneidende Winde türmten vor Zehntausenden Jahren meterhohe Dünen auf, als Flüsse gefroren und die Region von trockenem Frostboden geprägt war. Heute prägt diese eiszeitliche Vergangenheit noch immer die Landschaft – wenn auch kaum sichtbar: Die einst offenen Sandflächen sind längst bewaldet, Flüsse und Bäche haben sich neue Wege gesucht. Wer dieser Geschichte nachspüren will, kann das zu Fuß tun.
Der Fränkische Dünenweg, der in Altdorf bei Nürnberg beginnt, führt auf fünf Etappen durch stille, teils karge Landschaften in Mittelfranken. Der Weg lädt ein, die wenig bekannte Geologie der Region zu entdecken – mit weiten Blicken, stillen Abschnitten und überraschenden Einblicken in eine Landschaft, die einst vom Eis geformt wurde. Alle Etappen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. An den Zielorten gibt es jeweils Übernachtungsmöglichkeiten, was die Planung auch für mehrtägige Touren erleichtert.
Westlich der Innenstadt liegen links und rechts der Pegnitz zwei Parkanlagen, die einen fast vergessen lassen, dass man mitten in der Stadt ist. Die Hallerwiese, 1434 erstmals erwähnt, gilt als älteste öffentliche Grünanlage Nürnberg.
Gleich gegenüber, durch eine kleine Brücke erreichbar, liegt der Kontumazgarten. Am weitläufigen Spielplatz treffen Familien und Spaziergänger aufeinander, zudem gibt es Bänke mit Blick auf den Fluss.
Zitrusbäumchen und Skulpturen: Die Hesperidengärten wirken wie ein Stück Italien im Norden. Ihre strenge Symmetrie und die Patina der Figuren erzählen von Jahrhunderten Gartenkunst. Ursprünglich dienten sie der Zucht exotischer Pflanzen – ein Luxus, den Nürnbergs Patrizier im 17. Jahrhundert in Anlehnung an Lustgärten von Adelsfamilien pflegten.
