Der HC Elbflorenz hat in der 2. Bundesliga einen Lauf, ist nach sechs Siegen in Folge ganz vorn mit dabei. Weil bei den Dresdnern, die sich den Bundesliga-Aufstieg auf die Fahnen geschrieben haben, jeder genau weiß, was er zu tun hat.

Die Truppe hat nicht nur auf der Platte einen klaren Plan, sondern auch abseits davon eine durchdachte Arbeitsteilung. Trainer André Haber (39): „Jeder hat da seine Aufgabe. So funktioniert eine Mannschaft.“ Dabei sind die „Nebenjobs“ der HCE-Profis teilweise echt kurios.

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Kapitän Sebastian Greß (30) ist der Duft-Beauftragte des Teams: „Ich kümmere mich um Duschbad und Deo, damit die Jungs nicht stinken“, verrät der Spielmacher in einem Facebook-Video des Vereins. Und schiebt grinsend hinterher: „Das klappt aber bei manchen nur so semi.“

Julius Dierberg (33) hat als Ältester in der Mannschaft einen altersgerechten Job: „Ich muss die Jungs daran erinnern, wer Geburtstag hat.“ Entsprechend aufwendiger sind die Aufgaben von Eric Schmelzer (19), einem der Jüngsten im Team: „Ich binn prinzipiell für alles da, wofür sonst keiner da ist. Also auch Spielerleibchen und Ballpumpe und so.“ Aktuell ist der Youngster allerdings wegen einer Schulterverletzung verhindert.

HCE-Kapitän Sebastian Greß ist der Duft-Beauftragte des Teams

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Foto: pa/Eibner-Pressefoto/Hoepner

Ivar Stavast (27) hat beim HC Elbflorenz den Posten des Kassenwarts inne. „Das Geld ist bei mir absolut save“, versichert der Holländer. Torwart Robin Cantegrel muss sich bei Auswärtsspielen um die Süßigkeiten kümmern, Jonas Thümmler (32) ist der Event-Manager der Truppe und Oliver Seidler (26) fungiert als Mannschafts-DJ.

Kurios ist der Posten von Viktor Petersen Norberg (25): Quiz-Master! „Mein Job ist es, für jedes Auswärtsspiel ein Quiz vorzubereiten“, verrät der Norweger. Dabei geht es um die jeweiligen Vereine, Städte und Regionen, in denen gespielt wird. Schließlich sollen die Profis ja auch was über Land und Leute lernen.

Mindestens genauso wichtig ist die Aufgabe von Timo Stoyke (23): „Ich bin für´s Eis zuständig.“ Allerdings nicht das zum Schlecken, sondern das zum Kühlen bei Verletzungen und zum Regenerieren in der Eistonne.

Dresdens Trainer André Haber hat allen Grund zur Freude, holte in der 2. Liga zuletzt sechs Siege in Folge

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Sehr stolz ist Doruk Pehlivan (27) auf seinen Job: „Ich bin der Kuchenwart und muss sicherstellen, dass die Mannschaft vor den Spieltagen satt ist“, erklärt der Türke. „Einmal im Monat backe ich selber. Und ich habe die geilsten Protein-Brownies.“ Passend dazu ist Lukas Wucherpfennig (30) der Getränkewart.

Wer teilt eigentlich die Nebenjobs ein? „Das legt die Mannschaft selber fest“, stellt Coach André Haber klar. „Aber ab und zu gibt es auch mal ein Amt von dem ich sage, das kommt jetzt mit dazu.“

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Er selbst ist von derlei Pflichten befreit, auch wenn er sagt: „Als Spieler wäre ich gern Filmwart gewesen, der bei Auswärtsfahrten die Videos und DVDs rausgesucht hat. Das wäre ein cooles Amt gewesen.“ Im Zeitalter von Smartphone und Tablet ist dieser Job allerdings auch im Handball längst ausgestorben.

Und so macht Haber, was ein Trainer eben macht: Seine Jungs akribisch auf den nächsten Gegner vorbereiten. Das sind am Samstag (18 Uhr) die Eulen Ludwigshafen. Die sind nicht gerade in Top-Form und nach zuletzt drei Pleiten in Folge auf Platz 16 abgestürzt.

Allerdings hat der HCE auch noch nie bei den Eulen gewonnen. Prompt hebt Haber auch den warnenden Zeigefinger: „Wir wollen dort die nächsten zwei Punkte. Aber um im Flow zu bleiben, braucht es harte Arbeit und beide Beine auf dem Boden.“

Was macht der Torwart denn da???: Handball-Star trifft von der MittellinieTeaser-Bild

Quelle: Dyn06.10.2025