DruckenTeilen
Wolfgang Bosbach bei der Präsentation seines Buches „52 – Ein Jahrgang, Zwei Leben“ in Neuhof. © Memento36
Zwei Männer, eine Gemeinsamkeit: geboren 1952. Ansonsten verliefen ihre Leben sehr unterschiedlich. In ihrem Buch „52 : ein Jahrgang – zwei Leben“ haben Wolfgang Bosbach und Ulli Potofski ihre Geschichte erzählt.
Neuhof – Wie unterschiedlich können sich zwei Leben entwickeln? Davon handelt das Buch „52 – Ein Jahrgang, Zwei Leben“, von Wolfgang Bosbach und Ulli Potofski. In ihrem Werk erzählen sie, wie sie in unterschiedlichen Milieus und mit teilweise verschiedenen Weltanschauungen groß geworden sind. In ihrem Buch tauschen sie sich aus, über alles, was sie bewegt – und alles andere auch.
Lesung in Neuhof: Werk von Wolfgang Bosbach und Ulli Potofski
In einer Mischung aus Lesung und Talk präsentierten Bosbach, Politiker und Rechtsanwalt, und der Herausgeber des Buches, Hans-Jürgen van der Gieth, das Werk vor rund 100 Personen im Gemeindezentrum Neuhof. Ursprünglich war geplant, dass Ulli Potofski und Wolfgang Bosbach diese Lesung gemeinsam durchführen, doch der Sportjournalist ist im August 2025 verstorben. Deshalb übernahm Hans-Jürgen van der Gieth dessen Part.
„Die Veranstaltung war eigentlich anders geplant. Das Format war eines von Wolfgang Bosbach und Uli Potofski. Ich weiß, es ist unüblich, bei einer Kulturveranstaltung ein Totengedenken zu machen, aber ich bitte Sie, sich kurz zu erheben“, sagte Bürgermeister Heiko Stolz (CDU) in seiner Begrüßung. „Ich war 15, als Ulli Potofski mit „Anpfiff“ kam, es war die Revolution der Fußballberichterstattung“, erinnerte er sich.
Impressionen der Lesung mit Wolfgang Bosbach und Hans-Jürgen van der Gieth
Fotostrecke ansehen
Nachdem er Hans-Jürgen van der Gieth begrüßt und dessen kurzfristiges Einspringen gelobt hatte, stellte er seinen Parteikameraden Bosbach vor. „Wolfgang Bosbach, eine Ikone des deutsch Bundestages. Er war 23 Jahre im Deutschen Bundestag. Ihre Ausführungen habe ich immer sehr geschätzt. Sie waren sehr konkret, sehr klar, deutlich und unmissverständlich“, lobte er.
Dann startete van der Gieth in den Abend. Er zeigte Fotos von Potofski, aus dessen Kindheit, der Show Anpfiff, seinem privaten Leben und die offizielle Todesanzeige. Im Zuge dessen erzählte er von Potofskis Leben, wie sich Bosbach und Potofski kennenlernten und, dass die Idee für ein gemeinsames Buch an einem Bahnhof kam. Zu Ehren Potofskis las van der Gieth den letzten Tagebucheintrag des Sportjournalisten vor, verfasst drei Tage vor dessen Tod.
Idee für gemeinsames Buch kam an einem Bahnhof
Im Anschluss startete eine politische Unterhaltung mit Fokus auf die „Stadtbild-Aussage“ von Friedrich Merz. Bosbach stellte dabei unter Beweis, was Stolz in seiner Begrüßung gesagt hatte. Er stellte sich klar hinter Merz, merkte aber an: „Vielleicht hätte er seine Aussage konkretisieren können.“ Großen Wert legte er darauf, dass es wichtig sei, Probleme konkret anzusprechen. „Das nur halblaut Sprechen aus Angst vor Konsequenzen ist eine schreckliche Entwicklung.“
Bosbach und van der Gieth sorgten dann mit viel Humor und Anekdoten – über umgefallene Tore bei Fußballspielen oder vergessene Zeitverschiebung zum Beispiel – für einen unterhaltsamen und gleichzeitig abwechslungsreichen Abend und behielten dabei Ulli Potofski und sein Lebenswerk stets im Fokus.