Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen zu können, müssen die globalen Emissionen so schnell wie möglich reduziert werden. Eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft ist jedoch nicht nur die Reduktion von Emissionen, sondern auch der Aufbau einer Infrastruktur, um Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entfernen, insbesondere CO2. Mit dem Begriff Carbon Dioxide Removal (CDR) werden Maßnahmen bezeichnet, die CO2 aktiv aus der Atmosphäre entfernen und diese dauerhaft einlagern. Bei der Finanzierung dieser Maßnahmen können Unternehmen einen entscheidenden Beitrag leisten. Und eine wachsende Anzahl an Unternehmen benötigen diese Maßnahmen für den Ausgleich ihrer Restemissionen. Denn: Kaum ein Unternehmen wird sein freiwillig gesetzes Netto-Null-Ziel ohne einen solchen Ausgleich erreichen können.

Vor diesem Hintergrund untersuchen Nicolas Kreibich und Max Erik Schulze-Steinen aus dem Forschungsbereich Internationale Klimapolitik am Wuppertal Institut in ihrem Policy Paper “On the way to net-zero? How German SBTi companies address their residual emissions through carbon dioxide removals“, wie deutsche Unternehmen mit ihren Restemissionen umgehen, die ein Netto-Null-Ziel nach dem „Corporate Net Zero Standard“ der Science Based Targets Initiative (SBTi) anstreben. Ihre Analyse basiert auf einer Auswertung zentraler Unternehmensdokumente, 33 Interviews mit Unternehmens-Vertreter*innen sowie Daten der SBTi. Sie beleuchteten insbesondere die Strategien, Chancen, Hindernisse und den Bedarf an politischer Unterstützung im Bereich CDR. 

Die Ergebnisse zeichnen ein heterogenes Bild: Unternehmen befinden sich auf unterschiedlichen Entwicklungs- und Implementierungsstufen ihrer CDR-Strategien. Gleichzeitig lassen sich gemeinsame Erfahrungen, Motivationen und Herangehensweisen beim Erreichen der Netto-Null-Ziele erkennen. Das Paper schließt mit Handlungsempfehlungen für private Governance-Organisationen, Unternehmen und politische Entscheidungsträger*innen. Dazu gehören etwa die Förderung verlässlicher Rahmenbedingungen für den Ausbau von CO2-Entnahmen sowie die Entwicklung klarer Kriterien und Standards, um die Qualität und Glaubwürdigkeit von CDR-Maßnahmen sicherzustellen. 

Das Carbon Mechanisms Research Policy Paper ist in englischer Sprache erschienen und steht unter folgendem Link kostenfrei zur Verfügung.