Mitten in der Innenstadt, am Gerhart-Hauptmann-Platz, ließ die Stadt für zwei Millionen Euro eine unterirdische Luxus-Toilette bauen. Jetzt wurde sie zugeschüttet. Die Geschichte eines Scheiterns
23. Oktober 2025, 20:44 Uhr
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Artikelzusammenfassung
Millionen-Klo wird Millionengrab: Hamburgs Vorzeigeprojekt einer unterirdischen Toilette am Gerhart-Hauptmann-Platz endet nach jahrelangen Problemen im Desaster. Trotz aufwendiger Planung und teurer Baukosten von zwei Millionen Euro wurde die Anlage durch eindringendes Grundwasser unbrauchbar. Die Suche nach dem Leck und die Schuldzuweisungen an die beteiligten Unternehmen führten zu keiner Lösung. Nach jahrelangen Verzögerungen und Streitigkeiten wurde schließlich beschlossen, das Projekt einzustampfen und die Toilette zuzuschütten. Der Bauzaun, der jahrelang die Innenstadt verschandelte, wird endlich entfernt – ein teures und peinliches Kapitel in der Hamburger Baugeschichte findet sein unrühmliches Ende.
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Blick in den Abgrund, als man das WC noch sehen konnte.
© Ulrich Perrey/dpa
Ende 2022 gruben Bauarbeiter am Gerhart-Hauptmann-Platz ein tiefes Loch. Hier, nur ein paar Schritte entfernt vom Thalia Theater, direkt neben der geschäftigen Mönckebergstraße, sollte eine schicke unterirdische Toilette entstehen. Erreichbar über einen gläsernen Fahrstuhl, mit barrierefreien Kabinen, Wickelraum, großzügigen Bereichen für alle Geschlechter und einem edlen Eingang aus hellem Stein.
Knapp ein Jahr und zwei Millionen Euro später war die „Toilette für alle“ fertig. Das Datum der Eröffnung fiel zusammen mit einer großen Party: Hamburg richtete am 2. und 3. Oktober 2023 die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit aus, bei einem Bürgerfest in der Innenstadt drängten sich Gäste aus ganz Deutschland. Es gab zwar keinen offiziellen Eröffnungsakt für die Toilette, aber ein besserer Termin für den Betriebsstart war kaum denkbar.