Stand: 24.10.2025 19:43 Uhr
Nach dem tödlichen Messerangriff auf eine Frau in Bremen hat die Polizei den ehemaligen Lebensgefährten der 30-Jährigen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft geht eigenen Angaben zufolge von Mord aus.
Der Tatverdächtige sei am Freitagnachmittag im Stadtgebiet Bremen festgenommen worden, teilte Frank Passade, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bremen, dem NDR Niedersachsen mit. Laut Staatsanwaltschaft wollte er sich gerade zusammen mit seinem Verteidiger auf den Weg ins Polizeipräsidium machen, um sich zu stellen. Der Ex-Lebensgefährte der Frau sollte noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Sohn soll den Täter mit Messer trotz Maske erkannt haben
Der 32-Jährige wird beschuldigt, am vergangenen Sonntag im Stadtteil Obervieland mit einem Messer auf seine Ex-Partnerin und ihren zwölfjährigen Sohn eingestochen zu haben, als diese gerade ihr Wohnhaus verließen. Die 30-Jährige starb noch vor Ort, der Verdächtige flüchtete. Der Sohn erlitt der Polizei zufolge leichte Verletzungen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Obwohl der Täter bei dem Angriff eine Maske trug, soll der Zwölfjährige ihn erkannt haben.
Staatsanwaltschaft geht von Mord aus

Der Tatort im Bremer Stadtteil Obervieland.
„Unter den gegebenen Umständen und so wie sich die Ermittlungserkenntnisse bisher darstellen, müssen wir von einem Mord ausgehen“, sagte Passade. Laut Staatsanwaltschaft Bremen haben der Verdächtige und die Getötete ein gemeinsames Kind. Dabei handele es sich aber nicht um den Zwölfjährigen, so die Behörde. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass ein Sorgerechtsstreit Hintergrund der Tat ist.
32-Jähriger wurde international gesucht
Die Polizei hatte zwischenzeitlich mit Fahndungsfotos nach dem 32-Jährigen gesucht. Da der Verdacht bestand, dass sich der Mann ins Ausland absetzen könnte, wurde nach einem nationalen Haftbefehl auch ein Europäischer Haftbefehl erlassen. Der Europäische Haftbefehl wird von nationalen Justizbehörden nur für Verdächtige ausgestellt, die einer schweren Straftat beschuldigt werden. „Möglicherweise hat dieser Fahndungsdruck ihn dazu veranlasst, sich freiwillig zu stellen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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