Bei den Beratungen der sogenannten Koalition der Willigen in London hat der britische Premier Keir Starmer zu mehr Bemühungen aufgerufen, die Ukraine zu unterstützen. Er forderte unter anderem eine Freigabe russischen Vermögens sowie weitreichende Waffen für die Ukraine.
„Wir müssen uns darauf einigen, die Sache mit den russischen Staatsvermögen zu Ende zu bringen und Milliarden freizusetzen, um die Verteidigung der Ukraine zu finanzieren“, sagte Starmer. Während des Treffens habe „absolute Klarheit“ darüber geherrscht, dass es bei dem Thema schnelle Fortschritte geben müsse. Großbritannien sei bereit, dies gemeinsam mit der EU so schnell wie möglich voranzutreiben.
Zudem forderte er die Unterstützer der Ukraine auf, dem Land Waffen mit größerer Reichweite zu liefern. „Ich denke, wir können noch mehr tun“, sagte Starmer in diesem Kontext. Er forderte auch ein stärkeres Engagement der Verbündeten der Ukraine bei der „wichtigen Aufgabe“ der Bereitstellung künftiger „Sicherheitsgarantien“. Die von Großbritannien und Frankreich geführte Koalition der Willigen
setzt sich für eine Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskrieg
gegen Russland ein.
USA prüfen laut Rutte mögliche Tomahawk-Lieferung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drang bei dem Treffen indes auf mehr Unterstützung bei den Langstreckenwaffenfähigkeiten der Ukraine. Als Präsident Wladimir Putin „den Druck und die Möglichkeit gespürt hat“, dass Tomahawk-Marschflugkörper in der Ukraine eingesetzt werden könnten, „erklärte er sofort seine Bereitschaft, Gespräche wieder aufzunehmen“, sagte Selenskyj in London. Bislang verweigern die USA die Lieferung dieser Raketen an die Ukraine.
© Lea Dohle
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Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte in London, dass eine mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine von US-Präsident Donald Trump weiterhin geprüft werde. Er habe das Anliegen mit Trump besprochen,
„und es ist an den USA, das zu entscheiden.“
„Unsere Unterstützung für die Ukraine wirkt“, sagt Rutte weiter. Putin gingen Geld, Truppen und Ideen aus. Zudem mache er im Kriegsgebiet nur geringfügige Fortschritte.
Selenskyj fordert härtere Sanktionen gegen Russland
Selenskyj forderte zudem, Sanktionen gegen alle russischen
Ölgesellschaften sowie gegen die russische Schattenflotte und
Ölterminals zu verhängen. Dies solle es der russischen Regierung weiter
erschweren, ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren. „Wir
müssen Druck auf alle russischen Ölunternehmen wie Surgutneftegaz und
andere ausüben“, sagte der ukrainische Präsident.
Die EU sollte aus Sicht des niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof Sanktionen nach dem Vorbild der US-Sanktionen gegen russische Ölfirmen erlassen. Dies würde Putin unter größeren Druck setzen, sagte Schoof.
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen drang zudem darauf, dass die Koalition der Willigen bis Weihnachten eine Lösung über Reparationskredite für die Ukraine finden müsse. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass dies gelingen könne.
Russischer Angriffskrieg
Lage in der Ukraine:
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Politikpodcast:
„Den anderen Putin hat es nie gegeben“
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US-Sanktionen:
Russlands Öl findet immer einen Weg
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