Es stockt chronisch beim Kreisverkehr-Bau in Ettlingen. Der neue Luisenkreisel in der Pforzheimer Straße wird nicht fertig, es hakt seit dem Baustart. Jetzt kommt Plan B.

Autos fahren an einer abgesperrten Baustelle auf einer Straße mit herbstlich gefärbten Bäumen vorbei.

Viel ist offensichtlich fürs Auge nicht passiert auf der Baustelle an der Kreuzung Pforzheimer Straße und Luisenstraße (links). Vom Kreisel selbst ist noch nichts zu sehen.

Foto: Rainer Obert

Es wird nichts mit der Freigabe des neuen Kreisverkehrs an der T-Kreuzung Pforzheimer Straße und Luisenstraße in der Ettlinger Kernstadt. Eigentlich sollte der bis Freitag, 24. Oktober, fertig werden. Vor Ort wird aber klar: Der Kreisel ist noch nicht einmal teilweise gebaut.

Der Baustellenverkehr mit drei Ampelschaltungen und zahlreichen Absperrungen läuft aber.

Materialprobleme verzögern Bauarbeiten in Ettlingen erneut trotz Bestellung

Nachdem schon der geplante Baustart am 22. September verschoben werden musste, weil Beton-Elemente für den Kreisverkehr nicht geliefert wurden, hakt es weiter beim Material. Auf Anfrage erklärt Stadtbauamtsleiter Daniel Schwab, dass die Betonleitelemente immer noch fehlen.

„Viele Sachen sind aktuell schwer lieferbar.“ Das verzögert nun den Kreisel-Bau. Man habe sich nach Alternativen umgeschaut. „Das sähe dann aber arg provisorisch aus.“ Es müsse eine gewisse Qualität gewährleistet sein. „Da hat man keine Alternativen.“

Straße mit Baustelle und Absperrgittern, daneben ein Wegweiser und ein mobiles WC, Bäume im Hintergrund.

Beim Blick auf die Kreisverkehr-Baustelle ist vom Kreisel selbst noch nichts zu sehen. Die notwendigen Betonleitelemente fehlen immer noch.

Foto: Rainer Obert

Straßenschild mit Wegweisern nach Bad Herrenalb, Albtal, Spessart, Albgauhalle und Schönblick vor bewaldetem Hintergrund.

Wie die Kreuzung vorm Baustart aussah: Die Radfahrer hatten Vorfahrt auf dem roten Schutzstreifen, der parallel zur Pforzheimer Straße in beiden Richtungen befahren werden konnte.

Foto: Rainer Obert (Archiv)

Schließlich wird es ein in Teilen überfahrbarer Kreisverkehr ohne Mittel-Installation. Das ist nötig, damit ihn auch große Lkw passieren können. Ähnlich ist das an der Kreuzung Huttenkreuz- und Durlacher Straße am ehemaligen Kasernenareal.

Leider sei beim Luisenkreisel zwischendurch der Eindruck entstanden, „da schafft niemand was“.

Es ist nicht schön, aber wir machen das Beste daraus.

Daniel Schwab

Stadtbauamtsleiter Ettlingen

Mittelinseln auf den Straßen seien beseitigt, teils dort laufende Entwässerung rückgebaut oder verlegt worden. Elemente für die neue Querungshilfe wurden eingebaut. Und immerhin hätten beim eingerichteten Ampelverkehr während der Grünphasen jeweils alle wartenden Fahrzeuge passieren können.

Weiter ist also Warten auf die Bauteile angesagt. In der Woche ab Dienstag, 11. November, soll nun das fehlende Material kommen. Bis dahin werde nun die Baustellen-Ausstattung entfernt. „Wir bauen es jetzt wieder ab. Das ist, glaube ich, das bessere Signal.“

Straße mit Baustelle, Absperrgittern und roter Ampel, links ein Radfahrer, rechts herbstlich gefärbte Bäume.

Ampelschaltungen regeln an den drei Zugängen zur Kreuzung den Verkehr. Warten ist angesagt, während vom Kreisel-Rund noch gar nichts zu sehen ist.

Foto: Rainer Obert

Wenn das Material tatsächlich da ist, soll der Luisenkreisel in ein bis maximal zwei Wochen fertig sein, so Schwab. Mit höchstens einseitigen Straßensperrungen während der Bauphase. „Es ist nicht schön, aber wir machen das Beste daraus“, betont Schwab.

Querungshilfe und Radstreifen sollen bald entstehen

Bis zur Materiallieferung sei man nicht untätig. Die Markierungen für den neuen Fahrradstreifen vom Albtal kommend Richtung Stadt sollen aufgebracht sowie die Querungshilfe über die Pforzheimer Straße eingebaut werden – ohne Verkehrsbehinderungen. Bleibt zu hoffen, dass alles Weitere nach Plan läuft.

Baustelle auf einer Fahrspur einer Straße mit Herbstbäumen, Absperrungen und angrenzendem Gehweg auf der rechten Seite

Elemente für die künftige Querungshilfe über die Pforzheimer Straße wurden eingebaut.

Foto: Rainer Obert

Nachdem die Baustelle im September eröffnet worden war, spielten sich im Übrigen teils kuriose Szenen ab. „Es hat einen Gewöhnungseffekt gebraucht.“ Autofahrer fuhren trotz Sperrungshinweis einfach auf der Pforzheimer Straße Richtung Baustelle weiter, so Schwab.

Vor der Sperrung wurden dann manche „kreativ“. Statt der Kehrtwende fuhren sie kurzerhand auf dem Radweg weiter, um die Baustelle zu passieren. Es gab Begegnungsverkehr mit Radfahrern. „Wir brauchten Zusatzsperrungen.“ Auch die Polizei griff mit ein.

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