Fürths David Abrangao guckt enttäuscht

Stand: 24.10.2025 21:31 Uhr

Nach der zweiten ernüchternden Zweitliga-Niederlage steckt Greuther Fürth in der Krise. Gegen Karlsruher geht Trainer Thomas Kleine ins Risiko – und verliert.

Die SpVgg Greuther Fürth hat in der 2. Fußball-Bundesliga am Freitag die nächste deutliche Niederlage kassiert. Nach dem 1:4 (0:2) gegen den Karlsruher SC und Gegentoren durch Fabian Schleusener (3.), Lilian Egloff (34.) und Marvin Wanitzek (79., 90.+5) droht den Fürthern der Absturz auf den Relegationsplatz. Kapitän Branimir Hrgotas Anschlusstreffer (90.) kam zu spät. Mit 28 Gegentoren stellen sie die mit Abstand anfälligste Defensive der Liga.

Vor fünf Tagen war Fürth bei der SV Elversberg 0:6 untergegangen, seit nun vier Spielen gab es keinen Sieg mehr. „Zehn Gegentore in zwei Spielen – das sagt, dass wir vieles defensiv nicht gut machen“, sagte Trainer Thomas Kleine der Sportschau.„Wir schaffen es einfach nicht, clever zu sein, nach Ballverlusten auch mal ein Foul zu ziehen, nicht in die Konter zu laufen, Schüsse zu blocken, die Gier zu haben, Tore zu verhindern.“

Christian Klug, Sportschau Bundesliga, Das Erste, 24.10.2025 20:32 Uhr

Kleine setzt Kapitän Hrgota auf die Bank

Um seinen Job muss Kleine zumindest in den nächsten Tagen offenbar nicht fürchten. Sportdirektor Stephan Fürstner sagte der Sportschau, dass der 47-Jährige auch am Mittwoch (18.00 Uhr) im DFB-Pokal-Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern an der Seitenlinie stehen werde. „Das Trainerteam wird die Mannschaft jetzt aufrichten und aufbauen wie in den Vorwochen auch. Und dann versuchen wir es, am Mittwoch besser zu machen.“

Kleine hatte mit der Startformation überrascht, setzte Kapitän und Schlüsselspieler Hrgota auf die Bank. „Ihm hat ein bisschen das Spielglück gefehlt, um ein Tor zu erzielen“, sagte Kleine. „Heute haben wir uns für Felix Higl entschieden, der mit seiner Körperlichkeit viel mitbringt und es auch verdient hat.“ Auf der Linksverteidigerposition verhalf Kleine dem 21-jährigen David Abrango zum Startelfdebüt.

Fürths Trainer Thomas Kleine

Schleusener und Egloff haben einen Lauf

Doch statt einer Trotzreaktion gab es eine enttäuschende Leistung und einen frühen Gegentreffer. Ein Abpraller landete 20 Meter vor dem Tor bei Kobald. Dessen Direktabnahme misslang zwar, sprang aber als Aufsetzer vors Tor, wo Schleusener den Kopf reinhielt und über Torwart Pelle Boevnik hinweg abfälschte.

Fürth wirkte anschließend verunsichert, brachte offensiv kaum etwas zustande. Als nach etwa einer halben Stunde leichte Besserung eintrat, fiel das nächste Gegentor. Wieder landete der Ball nach einer Abwehraktion am 16er bei einem Karlsruher. Egloff schloss volley ab und traf platziert ins rechte Eck. Schleusener und Egloff haben damit in drei Zweitligaspielen in Folge getroffen.

Chancen-Dreierpack für KSC

Fürth kam ohne Wechsel aus der Kabine, aber mit mehr Schwung, aggressiverem Pressing. In der 54. Minute hatte Toptorschütze Noel Futkeu die große Chance zum Anschlusstreffer, scheiterte aber an Torwart Hans Christian Bernat.

Karlsruhe blieb anfangs auffällig passiv, hatte dann aber innerhalb von zwei Minuten drei dicke Chancen – unter anderem einen Pfostenkopfball von Marcel Beifuß.

Hrgotas Jokertor kommt zu spät

Kurz darauf, in der 69. Minute, brachte Kleine Hrgota ins Spiel – und mit ihm Julian Green und Jomaine Consbruch. Allerdings hatte erneut der KSC eine große Gelegenheit, Schleusener passte allerdings in aussichtsreicher Schussposition zu ungenau.

Christian Klug, Sportschau Bundesliga, Das Erste, 24.10.2025 21:01 Uhr

Consbruch sendet in der 75. Minute noch ein Lebenszeichen mit einem Abschluss, aber kurz darauf sorgte Wanitzek für die Entscheidung. Karlsruhes Kapitän verwertete eine flache Hereingabe von Schleusener. Hrgotas Anschlusstor nach schöner Einzelleistung war nur noch Ergebniskosmetik – es war Hrgotas erster Treffer am zehnten Spieltag. In der Nachspielzeit setzte Wanitzek für Karlsruhe mit einem schönen Distanzschuss sogar noch einen drauf.

Fürth in Paderborn, Karlsruhe gegen Schalke

Fürth und Kleine stehen nun am Sonntagmittag beim SC Paderborn (13.30 Uhr) unter Druck. Karlsruhe festigte durch den Sieg einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. „Tore zum richtigen Zeitpunkt, viele Tore geschossen, ein bisschen was überlebt – so musst du auswärts erst mal gewinnen“, sagte KSC-Trainer Christian Eichner.

Christian Klug, Sportschau Bundesliga, Das Erste, 24.10.2025 20:37 Uhr

Karlsruhe empfängt nach dem Pokalspiel bei Borussia Mönchengladbach (Dienstag, 18.30 Uhr) am Samstagmittag den FC Schalke 04 (13.00 Uhr). Die Schalker liegen nach ihrem Sieg gegen Darmstadt als Tabellenführer sechs Punkte vor dem KSC.