Ein Hakenkreuz mitten auf dem Knie. Das zieht Blicke auf sich und lässt zusammenzucken. Genau deshalb sollte es unter einer schwarzen großen Blume verschwinden. Es ist nur eins von zahlreichen Tattoos, das der 44-jährige Ex-Häftling trägt und teils loswerden will. Dabei hilft ihm Kai Georgiadis, ein Stuttgarter Tätowierer, der die Nazi-Symbole von Haftentlassenen mit Cover-ups versieht. Dadurch sollen die Ex-Häftlinge wieder gesellschaftsfähig werden.
Die Cover-ups der rechtsradikalen Tattoos sind eine Aktion der Sozialberatung Stuttgart. Georgiadis hat sich bereit erklärt, die Cover-ups umzusetzen. Das Hakenkreuz ist bereits das fünfte Nazi-Symbol, das er bei seinem ersten Klienten des Projekts unter einem neuen Tattoo verschwinden lässt. Damit ermöglicht er ihm, einen ersten Schritt in ein normales Leben.
Der 44-jährige Kunde betont, dass er noch nie etwas mit der rechten Szene zu tun hatte. Die rechtsradikalen Symbole seien im Gefängnis ein Zeichen der Zugehörigkeit zu den Deutschen, um sich somit von anderen Nationalitäten abzugrenzen. Umso wichtiger ist es für ihn, sich von der rechten Szene auch optisch abzugrenzen, um nicht in falsche Kreise zu geraten. Kai Georgiadis hilft ihm dabei.