In einem Münsteraner Gymnasium wurde fürs Fernsehen gedreht. Um welche Serie es sich handelt und was die Schüler bei den Dreharbeiten erlebten.

Es ist still auf der Einfahrt des St.-Mauritz-Gymnasiums – für wenige Sekunden. Dann ruft jemand „Und bitte!“. Schon setzt sich eine kleine Gruppe in Bewegung: Eltern helfen ihren Kindern beim Aussteigen aus dem Auto, laufen Hand in Hand zum Eingang, die Blicke der Jüngsten bleiben an dem ehrfürchtigen Gebäude hängen. Mittendrin Charlotte. Die Zehnjährige ist ein wenig aufgeregt. „Ich habe die Kameras ausgeblendet, weil ich mich auf meine Rolle konzentriert habe und so tun musste, als würde ich mir die Schule zum ersten Mal anschauen“, erzählt sie später: „Ich habe dann daran gedacht, wie es damals war, als ich wirklich neu war.“

Für einen Tag ist Charlottes Schule kein Lernort, sondern Filmkulisse – und sie selbst eine Komparsin beim Dreh der neuen Wilsberg-Folge. Das ZDF-Erfolgsformat um den eigenwilligen Detektiv, gespielt von Leonard Lansink, macht mit dem Arbeitstitel „Elite“ wieder Station in Münster. Gedreht wird in einem fiktiven Internat, an dem ein Lehrer ermordet wird – und das Gebäude des Bischöflichen Gymnasiums St. Mauritz bot dafür die perfekte Kulisse.

Dreharbeiten in den Herbstferien

Schulleiterin Anke Wilkens war von Anfang an offen für das Projekt. „So etwas erlebt man nur einmal“, ist sie sicher. Weil die Dreharbeiten in den Herbstferien stattfinden mussten, um den Schulbetrieb nicht zu stören, opferte Wilkens ihre zweite Ferienwoche – und wurde gleich selbst Teil des Ensembles. In mehreren Szenen spielt sie eine Lehrerin. „Ich habe unterschätzt, wie viel Arbeit, Herzblut und Präzision in so einem Dreh steckt“, erzählt sie. „Aber das ganze Team ist unglaublich professionell und herzlich. Es gibt viele Parallelen zur Schule – jeder weiß genau, was er zu tun hat, und man kann sich aufeinander verlassen.“

Über Plakate im Schulgebäude hatte das Gymnasium Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern dazu aufgerufen, sich als Komparse oder Komparsin zu bewerben. Das Echo war überwältigend: Mehr als 200 Interessierte meldeten sich, rund 100 wurden schließlich ausgewählt.

Schuluniformen schaffen Internatsflair