Wo sonst der FC Bayern Basketball spielt, singt Jonathan Tetelman mit Chor und Orchester. Dazu gibt es Nachos statt Canapés, doch die massentaugliche Show kriegt die Staatsoper hinten und vorne nicht gebacken.
Kritik von Michael Stallknecht
Nirgends Lachs-Canapés und Waldorfsalat, stattdessen Grillwurst und Bier aus dem Plastikbecher im BMW Park, wo sonst die Basketabteilung des FC Bayern München ihre Heimspiele austrägt. Nur dass drinnen an den Stadionbanden das Logo der Bayerischen Staatsoper prangt, neben dem von BMW, die nicht nur Basketball, sondern schon lange auch „Oper für alle“ sponsern, gemeinsam mit der HypoVereinsbank. Mehr als 6000 Eintrittskarten hat die Staatsoper kostenlos ausgegeben, genug, um die Ränge ringsum bis oben zu füllen. Ein ideales Setting, um die Klassik massentauglich zu kriegen, wie es das Konzert von „Oper für alle“ von jeher sein sollte – ob früher im Sommer auf dem Marstallplatz oder in den vergangenen Jahren knapp vor Spielzeitbeginn an diversen Großveranstaltungsorten in Bayern.