Jérôme Boateng, ehemaliger Bayern-Profi und Fußball-Nationalspieler.

Stand: 25.10.2025 15:42 Uhr

Aus der geplanten Trainer-Hospitanz wird nichts: Das Engagement von Jérôme Boateng beim FC Bayern kommt nach BR-Informationen nicht zustande. Hintergrund sind wohl die Fan-Proteste gegen den Ex-Fußballprofi wegen dessen Verurteilung im Juli 2024.

Der frühere Spieler des FC Bayern, Jérôme Boateng, wird nun doch keine Trainer-Hospitanz beim FC Bayern antreten. Nach BR-Informationen kommt das Engagement nicht zustande.

Über die genauen Hintergründe wurde offiziell noch nichts bekannt. Vermutlich dürfte es aber mit den anhaltenden Fan-Protesten gegen den Ex-Fußballprofi nach dessen Verurteilung im Jahr 2024 zusammenhängen.

Boateng strebt Trainer-Karriere an

Der 2014er-Weltmeister hatte jüngst seine aktive Karriere beendet und will künftig als Trainer arbeiten. Bayern-Coach Vincent Kompany stellte ihm zuletzt in Aussicht, dass er dabei als Hospitant oder Trainingsgast an der Säbener Straße vorbeikommen könne. Geplant war demnach ein zehntägiges Praktikum Boatengs beim Deutschen Rekordmeister. „Wir würden das billigen“, sagte Sportvorstand Max Eberl kürzlich.

Auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen, hatte zuletzt zwar von einem „komplizierten Fall“ gesprochen. Aber: „Ich denke, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht. Im Übrigen sollte man sich das Urteil mal in Gänze anschauen“, so Dreesen noch vor wenigen Tagen.

Proteste aus der Fanszene

Jetzt scheint den Bayern-Bossen der Druck der Fans aber offenbar doch zu groß geworden zu sein: Gegen das geplante Engagement von Boateng protestieren die Bayern-Fans zuletzt mit deutlichen Plakaten. Vor dem Anstoß des Duells in der Champions League gegen Club Brügge am Mittwochabend enthüllten die Fans ein Banner mit dem Schriftzug „Gegen Machtmissbrauch und physische & psychische Gewalt in Beziehungen“. Bereits beim 2:1 über Borussia Dortmund am Samstag hatten die Fans ihren Unmut darüber kundgetan.

Verurteilung wegen Körperverletzung

Die Bayern-Fans beziehen sich mit ihrem Protest darauf, dass Boateng 2024 vom Landgericht München I wegen vorsätzlicher Körperverletzung an einer Ex-Freundin schuldig gesprochen und verwarnt worden war. Boateng bestreitet, jemals eine Frau geschlagen zu haben.

Als vorbestraft gilt er gesetzlich nicht. Die Vorsitzende Richterin hatte bei der Urteilssprechung verkündet, dass von dem Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben sei. Für die erwiesenen Anklagepunkte verhängte sie eine Geldstrafe von 200.000 Euro, eine Verwarnung mit Strafvorbehalt.

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