Nachdem der Preis seiner neuen Einsteiger-Smartphones der Redmi-K90-Serie bei chinesischen Kunden für Ernüchterung sorgte, äußert sich Hersteller Xiaomi nun zu den Gründen. Der Kostendruck habe sich auch auf die Preisgestaltung der eigenen Produkte übertragen, schrieb Xiaomi-Präsident Lu Weibing auf der chinesischen Microblogging-Seite Weibo. Kosten für Speicherchips seien deutlich stärker gestiegen als erwartet und das könnte sich noch verschärfen.
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Zuvor hatte Xiaomi am Donnerstag sein neues Modell Redmi K90 herausgebracht, bestückt mit 12GB Arbeitsspeicher und 256GB Flash-Speicher – zum Preis von 2599 Yuan, umgerechnet etwa 314 Euro. Das Vorgängermodell K80 Series aus dem Vorjahr lag noch bei 2499 Yuan, rund 302 Euro. Bei der preissensiblen chinesischen Kundschaft sorgte das für Unmut.
Keine Mini-Aufpreise mehr für doppelten Speicher
Ebenfalls für Enttäuschung sorgte der höher ausfallende Aufpreis für die K90-Version mit 512GB Flash-Speicher. 300 Yuan mehr, insgesamt 2899 Yuan müssen die Kunden dafür ausgeben, der Verkaufspreis liegt damit umgerechnet bei rund 350 Euro. Für den chinesischen Markt ist das viel. Selbst in Europa sind Modellvarianten mit doppelt so viel Speicher teilweise für nur 40 Euro bis 50 Euro Aufpreis zu bekommen, was zum Beispiel beim Xiaomi 15T der Fall ist.
Weibing sah sich offenbar gezwungen, auf die Kritik zu reagieren. In seinem Weibo-Post kündigte er chinesischen Kunden einen Rabatt von 300 Yuan auf die 512 GB-Variante des K90 an, der ab sofort einen Monat lang gelten soll. Damit ist es genauso günstig zu haben wie die 256GB-Variante.
Xiaomi als Smartphone-Hersteller dürfte nun genau das zu spüren bekommen, was im Sommer bereits Hersteller von Budget-PCs und Fernsehern traf: Die Speicherhersteller schwenken in ihrer Produktion um. Sie bauen vermehrt DDR5- und GDDR7-Bausteine für Grafikkarten und High-Bandwidth Memory (HBM) für KI-Beschleuniger anstatt kleinere Bausteine für PCs, Fernseher und eben auch Smartphones. Der Marktbeobachter Trendforce beobachtete vom April bis Ende Juni Preissteigerungen von 13 bis 18 Prozent für DDR4-Bausteine.
(nen)
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