Während der FC Bayern zu spät loslegt, geht es auf den anderen Bundesliga-Plätzen pünktlich zur Sache. Sandro Wagner geht mit dem FC Augsburg im eigenen Stadion unter, für Heidenheim ist in Hoffenheim nichts zu holen. Ein DFB-Angreifer schießt Eintracht Frankfurt zum Sieg.
Borussia Mönchengladbach – FC Bayern München 0:3 (0:0)
FC Augsburg – Rasenballsport Leipzig 0:6 (0:4)
Die eiskalten Vollstrecker von Rasenballsport Leipzig haben ihre starke Form erneut unter Beweis gestellt – und sich in der neuen Rolle des Verfolgers von Bayern München bewiesen. Im rekordträchtigen Auswärtsspiel beim von Sandro Wagner trainierten FC Augsburg gewann der Tabellenzweite dank gnadenloser Effizienz 6:0 (4:0). Leipzig ist damit sieben Spiele in Serie ungeschlagen und bleibt Spitzenreiter München auf den Fersen.
Yan Diomande (10.), Romulo (18.), Antonio Nusa (22.) und Christoph Baumgartner (38.) sorgten früh für klare Verhältnisse. Assan Ouedraogo (56.) und Castello Lukeba (65.) erhöhten nach der Pause. Leipzig blieb damit im 16. Bundesliga-Duell in Folge gegen Augsburg ungeschlagen und feierte seinen höchsten Auswärtssieg. Für den FCA wiederum setzte es die höchste Heimpleite seiner Bundesliga-Geschichte, der zarte Aufwärtstrend von zuvor vier Punkten aus zwei Spielen ist wieder dahin.
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Borussia Dortmund – 1. FC Köln
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Borussia Mönchengladbach – FC Bayern
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TSG Hoffenheim – 1. FC Heidenheim
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Eintracht Frankfurt – FC St. Pauli
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FC Augsburg – Rasenballsport Leipzig
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Hamburger SV – VfL Wolfsburg
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SV Werder Bremen – 1. FC Union Berlin
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Leipzig überließ den Gastgebern zunächst den Ball, die wacher und mutiger wirkten. Die Rasenballsportler aber zeigten sich dafür von Beginn an deutlich effizienter. Diomande, für den angeschlagenen Johan Bakayoko in die Startelf gerutscht, gelang mit der ersten Chance die Führung. Das Tor gab Leipzig Sicherheit – die nächsten Treffer folgten: Romulo hielt nach starker Vorarbeit von Ouedraogo aus kurzer Distanz den Fuß hin, Nusa vollendete den nächsten Konter nach Vorarbeit von Diomande.
Und Augsburg? Die Spieler versammelten sich nach dem 0:3 im Kreis und besprachen ihre Taktik. Nur: Änderungen waren nicht ersichtlich. Baumgartner schloss den nächsten Konter nach einer weiteren Vorlage von Diomande zum 4:0 für die Gäste ab. Der zuletzt mehrfach zur Nationalmannschaft berufene Augsburger Torwart Finn Dahmen sah dabei äußerst unglücklich aus.
Wechsel vollzog Wagner zur zweiten Halbzeit nicht. Und so sah das Spiel unverändert aus. Augsburg versuchte sein Glück vergeblich aus der Distanz – und schaute in der Defensive machtlos zu. So auch bei einer feinen Leipziger Kombination über mehrere Stationen, die Ouedraogo mit einem satten Schuss krönte. Beim 0:6 sah Dahmen abermals unglücklich aus – er faustete sich eine Flanke gegen den eigenen Kopf, Lukeba war Nutznießer und schob unbedrängt ein.
TSG Hoffenheim – 1. FC Heidenheim 3:1 (2:0)
Die TSG Hoffenheim hat ihren „Heimfluch“ gebannt und die Ängste des 1. FC Heidenheim im Tabellenkeller geschürt. Die Kraichgauer gewannen 3:1 (2:0) gegen den FCH. Nach drei Niederlagen in drei Partien vor eigenem Publikum feierte die TSG ihren ersten Sieg zu Hause. Fisnik Asllani (18.), Tim Lemperle (45.+2) und TSG-Star Andrej Kramaric (63.) trafen für die Hoffenheimer, die nun 13 Punkte auf dem Konto haben. Die Heidenheimer (vier Zähler) kassierten die vierte Pleite im vierten Auswärtsspiel. Daran änderte auch das Tor von Stefan Schimmer (75.) nichts.
Die 24.000 Zuschauer in Sinsheim sahen in den ersten Minuten eine Begegnung ohne jede Höhepunkte. Die Hoffenheimer hatten zumeist den Ball, die Gäste igelten sich in der eigenen Hälfte ein, Tempo in ihren Aktionen ließen beide Mannschaften vermissen. In der 13. Minute sorgte TSG-Stürmer Lemperle erstmals für einen Hauch von Gefahr. Die Führung der Gastgeber durch den fünften Saisontreffer Asllanis fiel nach einem Einwurf mehr oder weniger aus dem Nichts.
Asllani traf zur Führung.
(Foto: IMAGO/Nordphoto)
Trotz des Rückstands kam in der Offensive so gut wie gar nichts vom FCH. Die Hoffenheimer verwalteten den Vorsprung mühelos, ließen in der Offensive aber oft die letzte Konsequenz vermissen. In der 44. Minute hätte Lemperle per Kopf erhöhen können. Kurz darauf machte es der Sommer-Neuzugang vom 1. FC Köln besser und schob nach Vorarbeit von Kramaric und Bazoumana Touré aus kurzer Distanz ein, es war sein drittes Saisontor.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Schmidt drei neue Profis und richtete sein System offensiver aus. Die größte Möglichkeit verbuchte allerdings der Hoffenheimer Wouter Burger (51.). Danach erhöhten die Heidenheimer die Schlagzahl und drängten auf den Anschluss. Das ermöglichte der TSG allerdings vermehrt Konterchancen. In der 62. Minute vergab Asllani noch, Kramaric ließ sich wenige Sekunden später nicht zweimal bitten. Schimmer machte das Spiel noch einmal spannend. In der 88. Minute hätte er für noch mehr Brisanz sorgen können, traf aber nur die Latte.
Hamburger SV – VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)
Der vom Aluminium-Pech verfolgte Hamburger SV hat einen bitteren Dämpfer kassiert. Gegen den zuletzt kriselnden VfL Wolfsburg verlor der Aufsteiger trotz eines überlegenen Auftritts mit 0:1 (0:1) und rutschte ins untere Tabellenmittelfeld ab. Adam Daghim (15.) erzielte für die Gäste aus Wolfsburg sehenswert das Tor des Tages. Ransford-Yeboah Königsdörffer (45.+1) verschoss für den HSV, der zudem Pfosten und Latte traf, einen Foulelfmeter. Für den VfL war es der erste Sieg seit dem ersten Spieltag.
Eine Viertelstunde war gespielt, da durfte der viel gescholtene Wölfe-Coach Paul Simonis jubeln: Christian Eriksen bediente seinen Landsmann Daghim mustergültig, Luka Vuskovic verteidigte diesen praktisch gar nicht – und der Däne zirkelte den Ball aus halbrechter Position ins Tor. Ein Schock, den der HSV aber gut verdaute. Die Hamburger blieben in einem intensiven Duell mit wenigen Höhepunkten die gefährlichere Mannschaft.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde es dann bitter: Zunächst verpasste Königsdörffer nach dem Foul an Albert Sambi Lokonga im Strafraum mit seinem schwach getretenen Elfmeter seinen ersten Saisontreffer. Kurz darauf traf der umtriebige Lokonga nur die Oberkante der Latte (45.+3).
Königsdörffer vergab vom Elfmeterpunkt die größte HSV-Chance zum Ausgleich.
(Foto: IMAGO/Nordphoto)
Die Wolfsburger, bei denen Kapitän Maximilian Arnold wieder das Mittelfeld organisierte, blieben in einer deutlich muntereren zweiten Hälfte hinten anfällig. Der offensivfreudige Miro Muheim zirkelte einen als Flanke gedachten HSV-Freistoß an den Pfosten (47.). Kurz darauf schoss er aus der Distanz knapp vorbei (52.), ehe er auch noch an VfL-Keeper Kamil Grabara scheiterte (58.). Dazwischen verpasste Aaron Zehnter auf der Gegenseite das 2:0 (55.).
Im nun stimmungsvollen Volksparkstadion blieb der HSV auf dem Gaspedal. Der eingewechselte Poulsen sorgte für zusätzliche Gefahr, brachte den Ball aber ebenfalls nicht im Tor unter (69./71.). Der VfL verteidigte leidenschaftlich und brachte den knappen Vorsprung so über die Zeit. Wölfe-Schlussmann Kamil Grabara verhinderte tief in der Nachspielzeit den Hamburger Ausgleich. Joakim Maehle verpasste im Gegenangriff mit einem Pfostenschuss von der Mittellinie die Vorentscheidung, das HSV-Tor war leer.
Eintracht Frankfurt – FC St. Pauli 2:0 (1:0)
Eintracht Frankfurt hat sich rehabilitiert und nach drei Pflichtspielen ohne Sieg wieder einen Erfolg gefeiert. Drei Tage nach der 1:5-Klatsche gegen den FC Liverpool in der Champions League erarbeitete sich die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller im Heimspiel gegen den FC St. Pauli einen 2:0 (1:0)-Sieg.
Nationalstürmer Jonathan Burkardt (36., 56.) sorgte mit seinem nächsten Doppelpack für das wichtige Erfolgserlebnis und ein wenig Selbstvertrauen für das DFB-Pokalspiel am Dienstag (18.30 Uhr/ZDF und im Liveticker bei ntv.de) gegen Borussia Dortmund. Zuvor hatte die Eintracht nur eins ihrer vergangenen sechs Pflichtspiele gewonnen und dabei eine Flut an Gegentoren kassiert. St. Pauli verlor das fünfte Spiel in Serie und muss nach ordentlichem Saisonbeginn den Blick immer mehr nach unten richten.
Frankfurts Einstellung stimmte wie auch gegen Liverpool zu Beginn. Vor allem Jungstar Can Uzun, der in der Königsklasse nur von der Bank gekommen war, versprühte Spielwitz und sorgte für Gefahrenmomente. Sein erster Torschuss nach starker Kombination wurde aber geblockt (9.). Die Hamburger hielten die SGE weitgehend vom eigenen Tor fern. Vor allem das hohe Frankfurter Pressing setzte die Gäste aber immer wieder unter Druck und sorgte für Ballverluste. Mit stabiler Abwehrarbeit verhinderte St. Pauli jedoch klare Torchancen.
Beim Gegentreffer half Keeper Nikola Vasilj kräftig mit, eine ungefährliche Flanke von Uzun faustete er nach oben, Burkardt musste auf der Torlinie nur noch einnicken. Der Treffer schien den Gastgebern zumindest etwas Ruhe zu verleihen, eine noch komfortablere Situation verpasste Jung-Nationalspieler Nathaniel Brown aus wenigen Metern (49.). Dann sorgte Burkardt für Ruhe – und zeigte bei seinem zweiten Treffer all seine Klasse. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Fares Chaibi nahm er perfekt mit der Brust an und behielt im Duell mit Vasilj aus gut fünf Metern die Ruhe und hob den Ball überlegt am Torwart vorbei.