Newsblog zum Ukraine-Krieg
Drohne beim Anflug auf Moskau abgeschossen
Von N. Breuer, J. Zielezinski, M. Küper, J. Seiferth, S. Cleven, C. Cöln, A. Janzen, T. Schibilla, J. Hartung, F. Michalski, D. Schafbuch
Aktualisiert am 26.10.2025 – 04:07 UhrLesedauer: 29 Min.
Ukrainische Langstreckendrohnen: Russland meldet, eine Drohne, die in Richtung Moskau unterwegs war, abgeschossen zu haben. (Archivbild) (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/dpa-bilder)
Russlands Armee beschießt Kiew erneut – Dutzende Menschen werden verletzt. Ballons aus Belarus fliegen erneut nach Vilnius. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters eine Drohne im Anflug auf die Hauptstadt abgeschossen. Dies teilt Sergej Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.
Bei dem nächtlichen russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben der Militärverwaltung 26 Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder. „Alle werden medizinisch versorgt, einige wurden ins Krankenhaus eingeliefert“, teilt die Verwaltung mit. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.
Bei einem russischen Luftangriff auf Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko zwei Hochhäuser getroffen worden. Er lässt offen, ob es sich um einen direkten Treffer handelt oder ob Trümmer abgefangener Flugkörper auf die Wohngebäude gefallen sind.
Wegen des erneuten Eindringens von Wetterballons aus dem benachbarten Belarus hat Litauen am Samstag den Flughafen der Hauptstadt Vilnius geschlossen. Es handele sich um den vierten derartigen Vorfall in diesem Monat, teilte das Nationale Krisenzentrum (NCMC) des baltischen Landes mit. Der Flugverkehr sei bis 2 Uhr (1 Uhr MESZ) am Sonntag ausgesetzt worden. Litauen hat erklärt, die Ballons würden zum Zigarettenschmuggel eingesetzt.
Die Regierung wirft dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, dies nicht zu unterbinden. In den vergangenen Wochen war der europäische Flugverkehr wiederholt durch das Auftauchen von Drohnen und andere Verletzungen des Luftraums gestört worden, unter anderem an Flughäfen in Kopenhagen, München und im Baltikum.
Kurz nach den von den USA erlassenen Sanktionen gegen Russland sieht ein Moskauer Top-Diplomat plötzlich Chancen auf ein schnelles Ende des Kriegs. „Ich glaube, Russland und die USA und die Ukraine sind tatsächlich ziemlich nah an einer diplomatischen Lösung“, sagte der Moskauer Sondergesandte für die Gespräche mit der Trump-Administration Kirill Dmitrijew in einem Interview mit dem US-Sender CNN.
Dmitrijew führte nicht näher aus, worin sich sein Optimismus begründet. Er lobte aber überraschend den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für dessen Aussage, die derzeitige Frontlinie als Basis für eine Friedenslösung zu akzeptieren. Bisher habe Kiew stets den Rückzug der russischen Truppen hinter die Grenzen gefordert, daher sei dies ein großer Fortschritt, meinte Dmitrijew. Zu welchem Entgegenkommen Moskau bereit ist, verriet er nicht. Vielmehr beharrte er darauf, dass US-Präsident Donald Trump Russland nicht unter Druck setzen dürfe, wenn er zu Verhandlungsergebnissen kommen wolle.
