Uwe Koschinat: „Wenn man das coachen darf draußen, ist es wirklich ein großartiges Derby. Es fängt logischerweise im Vorfeld schon an. Man merkt einfach die Bedeutung dieses Spiels in der Region. Und wir wussten natürlich, dass wir auf einen Gegner treffen, der uns – ungeachtet des letzten Unentschiedens in der Liga in München – einfach mit einer hervorragenden Form bespielt. Und deswegen brauchten wir eine sehr, sehr konzentrierte Leistung. Ich glaube, nach ein paar Minuten des Abtastens haben wir eigentlich eine ganz gute Spielkontrolle gehabt.
Aber in die Spielkontrolle hinein hat der MSV dann eben gezeigt, dass er mit ganz viel Energie zuschlagen kann. Vielleicht ist es auch typisch für so ein Spiel, dass wir auch einen Fehler des Gegners bestrafen konnten. Das musst du dann aber auch erstmal tun, um wieder im Spiel zu sein. Dann habe ich bis zur Pause wirklich eine sehr konzentrierte Leistung von uns gesehen. Wir hatten sehr viel Mut im Aufbauspiel, sehr viel Ruhe. Wir hatten eine gute Orientierung auf dem Feld, haben auch immer wieder Lösungen gefunden. In der ersten Halbzeit war Präzision über den Flügel. Wir hatten sehr viele gute Durchbrüche. Das war dann heute aus meiner Sicht auch der Unterschied zum MSV. Aber diese Durchbrüche haben im Regelfall dazu geführt, dass wir irgendwo am Mann hängen geblieben sind.
Ähnlich habe ich den Einstieg in die zweite Halbzeit gesehen. Aber ehrlicherweise muss man sagen, dass in der Spielberuhigung ab der 70. mit der ersten Standardsituation das Spiel dann komplett gekippt ist und uns völlig entglitten. Der MSV hat so unfassbar viel Druck gemacht. Hat eine Standard an die nächste gehängt. Die Auswechslungen von Dietmar haben ganz, ganz viel Energie auf den Platz gebracht. Da muss man ehrlich sagen, haben wir schon ein bisschen wie so ein Boxer in den Seilen gehangen. Auf der anderen Seite aber die entsprechende Mentalität gezeigt und in den engen Situationen alles weg zu verteidigen und kein Gegentor zu kriegen. Das Spiel muss man schon so bewerten, dass wir auf der Basis der letzten 20 Minuten dann mit diesem Punkt einfach auch sehr, sehr glücklich sein müssen.“
Dietmar Hirsch: „Ich fand auch, dass es unheimlich Spaß gemacht hat. Es war natürlich gegen Rostock schon geil, wo es hier voll war. Jetzt war es ein Derby, war noch lauter, war sehr emotional. Ich finde, wir haben es von außen gut gecoacht. Zum Spiel: Ich glaube, wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Am Anfang ist wirklich Essen besser ins Spiel gekommen. Dann machen wir in der guten Phase für uns die Führung. Dann denken wir, wir haben das Spiel im Griff und machen einen katastrophalen Fehler.
Wir haben letzte Woche drei Gegentore kassiert., davon machen wir auch zwei Fehler. Und das wird in der dritten Liga einfach bestraft. Das macht dann natürlich auch etwas mit einer Mannschaft. Natürlich will die Mannschaft dann auch für denjenigen, der den Fehler macht, die zweite Halbzeit gewinnen und das Spiel gewinnen. Das haben wir uns auch vorgenommen. Und ich finde, dann haben wir natürlich hinten raus noch mehr Energie gehabt als am Anfang. Wir wollten unbedingt gewinnen. Wir haben viel nach vorne gemacht. Wir haben Chancen gehabt, die jetzt aber vielleicht nicht hundertprozentig waren. Wir haben viele Standardsituationen gehabt – irgendwie müssen wir den Treffer erzwingen.“
So spielten die Mannschaften
MSV Duisburg – Rot-Weiss Essen 1:1
MSV Duisburg: Maximilian Braune, Tobias Fleckstein, Joshua Bitter, Alexander Hahn, Can Coskun (85. Mert Göckan), Rasim Bulic, Conor Noß (84. Maximilian Dittgen), Jan-Simon Symalla, Steffen Meuer (63. Jesse Tugbenyo), Patrick Sussek (63. Christian Viet), Florian Krüger (70. Thilo Töpken) – Trainer: Dietmar Hirsch
Rot-Weiss Essen: Jakob Golz, José-Enrique Rios Alonso, Tobias Kraulich, Michael Kostka, Franci Bouebari, Torben Müsel (81. Tom Moustier), Ahmet Arslan, Klaus Gjasula, Kaito Mizuta, Ramien Safi (74. Marek Janssen), Marvin Obuz (74. Kelsey Owusu) – Trainer: Uwe Koschinat
Schiedsrichter: Richard Hempel (Großnaundorf) – Zuschauer: 27719
Tore: 1:0 Florian Krüger (23.), 1:1 Ramien Safi (25.)