Julian Kamps

„Kein Leben“: Gen-Z-Influencer rebelliert gegen Vollzeitjob

27.10.2025 – 06:04 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eine gestresste Frau sitzt vor einem Laptop (Symbolbild); Via Instagram hat der Düsseldorfer Influencer Julian Kamps mit der Arbeitswelt abgerechnet. (Quelle: IMAGO/Ladanifer/imago-images-bilder)

Der Düsseldorfer Influencer Julian Kamps ist entsetzt über seinen Arbeitsalltag. Nach drei Wochen zieht der 24-Jährige eine Konsequenz. Seine Begründung überrascht.

Der in Düsseldorf lebende Influencer Julian Kamps hat eine klare Meinung zur klassischen Arbeitswoche: Sie passt nicht in sein Leben. Nachdem der 24-Jährige gerade einmal drei Wochen in Vollzeit gearbeitet hat, zieht er bereits die Reißleine. In einem Instagram-Video rechnet der ehemalige „Germany’s Next Topmodel“-Kandidat mit dem traditionellen Arbeitsmodell ab – und bekommt dafür überraschend viel Rückendeckung.

Gegen kurz vor sieben Uhr abends nimmt Kamps sein Handy in die Hand und filmt sich auf dem Heimweg. Seine Rechnung fällt ernüchternd aus: Seit halb acht am Morgen ist er unterwegs, bleiben ihm gerade einmal dreieinhalb Stunden bis zum Schlafengehen. Der ursprünglich aus Wesel stammende Düsseldorfer bringt seinen Unmut auf den Punkt: Das könne unmöglich als Leben durchgehen, findet er. Die Zeit reiche gerade aus, um am nächsten Tag wieder arbeitsfähig zu sein.

Seine Schlussfolgerung lässt nicht lange auf sich warten: Eine Vollzeitstelle kommt für ihn nicht infrage, die Stundenzahl muss runter. Dass seine Haltung möglicherweise typisch für seine Generation klingt, ist ihm bewusst. Doch das ändere nichts an seiner Einschätzung, betont er. Um welchen Beruf es sich bei seiner Tätigkeit handelt, lässt der 24-Jährige offen.

Die Reaktionen unter seinem Beitrag fallen überwiegend positiv aus. Nutzer geben ihm recht: Das aktuelle System sei lediglich zur Gewohnheit geworden, keineswegs aber erstrebenswert. Andere verweisen auf die historischen Wurzeln der 40-Stunden-Woche, die aus einer Zeit stamme, als nur ein Elternteil erwerbstätig war und ein einzelnes Gehalt zum Hauskauf ausreichte. Eine Kommentatorin lobt die jüngere Generation dafür, dass sie den Mut habe, überkommene Strukturen zu hinterfragen. Gegenstimmen sind rar. Vereinzelt findet sich der Hinweis, dass der deutsche Wohlstand nicht durch verkürzte Arbeitszeiten entstanden sei.

Kamps steht mit seiner Einschätzung keineswegs allein da. Erhebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes belegen: Über die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland würde gerne weniger Stunden arbeiten.