Er war auf jeden Fall ein Sieger unter den Verlierern…
Aussortierter Preußen-Profi. Paetow plötzlich stark zurück!
Keine Frage – Münsters „Notelf“ legte beim unnötigen 0:2 in Magdeburg über weite Strecken dieser Zweitliga-Partie einen sehr ordentlichen Auftritt hin. War trotz ihrer elf (!) Ausfälle lange ein ebenbürtiger Gegner. Auch wenn die Belohnung letztlich verwehrt blieb…
Trainer Alexander Ende (46) nach dem Abpfiff: „Ich hatte mit der Mannschaft vorab die Themen besprochen, wie unsere Antwort auf diese extreme Situation aussehen muss. Und ich habe sie genauso bekommen, wie ich sie mir erhofft hatte.“ Jeden hat für jeden gekämpft und das „Jetzt-erst-Recht-Gefühl“ lebendig werden lassen.
Mittendrin statt nur dabei! Torge Paetow (M.) und Preußen-Kollege Rico Preißinger klären gemeinsam per Kopf vor den heranstürmenden Magdeburgern
Foto: IMAGO/Christian Schroedter
Darunter mit Torge Paetow (30) auch ein Spieler, der eigentlich schon komplett abgeschrieben war. Bereits vor Saisonbeginn hatte Ende dem Innenverteidiger eröffnet, dass er in seinen Planungen – wegen zu großer, interner Konkurrenz – keine Rolle spielen und somit nur wenig Einsatzzeit erhalten würde. Wenn überhaupt. Was überraschend kam, da beide zwei Jahre zuvor in Verl noch eng zusammengearbeitet hatten. Paetow sogar sein Kapitän und Leistungsträger war.
Fakt jedoch: Abgesehen von mickrigen 12 Minuten zum Liga-Auftakt beim Karlsruhe-2:3 fand er keine Berücksichtigung mehr. Dreimal nur auf der Bank, die übrigen fünf Begegnungen allesamt auf der Tribüne. Doch die schwere Verletzung von Simon Scherder (32/3. Kreuzbandriss) sowie die Gelb-Sperre von Paul Jaeckel (26) spülte ihn plötzlich und unerwartet wieder in die Startelf.
Fast wie Fußball: NFL-Ronaldo lässt Wembley-Stadion beben
Quelle: BILD/NFL22.10.2025
Umso erstaunlicher, wie souverän und nahezu fehlerfrei Paetow an der Seite von Jannis Heuer (27) gegen Magdeburg seine Aufgabe im Abwehrzentrum meisterte. Damit einer der stärksten im Adler-Trikot war. Ende anerkennend: „Torge hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht.“
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Natürlich war auch Paetow (Marktwert: 300.000 Euro) frustriert, ohne Punkte die Heimreise antreten zu müssen. Doch mit sich selbst wirkte er ganz zufrieden: „Es hat auf jeden Fall wieder viel Spaß gemacht, auf dem Platz zu stehen. Anfangs musste ich mich erst etwas reinfinden, aber dann klappte es immer besser. Ich glaube bewiesen zu haben, dass ich bereit, wenn die Mannschaft mich braucht.“
Genau dafür lässt er sich auch im täglichen Training nie hängen. Gibt immer Gas, haut sich voll rein. Verbreitet stets eine positive Stimmung. Selbst wenn die eigene Situation manchmal ausweglos erscheint. Wie kurz vor Transferschluss im Sommer, als sich Paetow (Vertrag in Münster bis 2027) unbedingt ausleihen lassen wollte. Aber keinen passenden Abnehmer fand.
Preußen-Trainer Alex Ende war mit seiner Mannschaft in Magdeburg zufrieden – nicht aber mit dem Ergebnis
Foto: Andreas Gora/dpa
Schon damals sagte der Einwurf-Spezialist (keiner wirft weiter und präziser als er) kämpferisch zu BILD: „Dann versuche ich eben, hier weiterhin mit guter Arbeit zu überzeugen und meine Chancen zu verbessern. Um dem Trainer zu zeigen, dass er auch auf mich setzen kann. Gerade im Fußball kann’s ja manchmal ganz schnell gehen.“ Was sich jetzt wieder mal bestätigt hat…
Trotzdem muss der frisch gebackene Ehemann, der erst vor wenigen Monaten seine langjährige Freundin Rieke vor den Traualtar führte, am Freitagabend im so wichtigen Heimspiel gegen Kiel (18:30 Uhr/live bei Sky) wohl wieder zurück auf die Ersatzbank. Weil „Rivale“ Jaeckel seine Sperre abgebrummt hat – und schon in den vorherigen zehn Begegnungen (samt DFB-Pokal) stets gesetzt war. Nicht eine einzige Minute fehlte.
Preußen-Kapitän Jorrit Hendrix (l.) sah in Magdeburg seine 5. Gelbe und muss damit nun gegen Kiel pausieren
Foto: Christian Schroedter
Übrigens genau wie Kapitän Jorrit Hendrix (30). Der Niederländer allerdings kann nun gegen Holstein die Füße hochlegen und zuschauen, da er sich in Magdeburg ebenfalls kurz vor Schluss die fünfte Verwarnung abholte…