Dynamo Dresden am Samstag (13 Uhr) bei Hertha BSC. Der Zweitliga-Kracher vor knapp 75.000 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion wird von beiden Fanlagern herbeigesehnt. Doch es gibt große Sicherheitsbedenken.
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Grund: Rund 25.000 Dynamo-Fans haben sich mit Karten eingedeckt. Allerdings nicht nur im Gästeblock, sondern verstreut im ganzen Stadion. Und genau das birgt hohes Konfliktpotenzial. Die Angst vor Ausschreitungen ist entsprechend groß.
Wie konnte es dazu kommen? Fakt ist, dass die von Hertha offiziell zur Verfügung gestellten 11.000 Gäste-Tickets im Handumdrehen weg waren. Nach BILD-Informationen versuchten die Dresden-Verantwortlichen vergeblich, beim Hauptstadt-Klub ein weiteres Karten-Kontingent in den angrenzenden Blöcken zu organisieren. So, wie beim Pokal-Hit 2019.
Die Berliner lehnten das diesmal mit dem Hinweis auf Dauerkarten-Besitzer ab. Zudem schalteten sie den Ticketverkauf nur für Hertha-Mitglieder frei. Wohl, um zu verhindern, dass Gästefans an weitere Karten gelangen.
Doch genau das ist trotzdem passiert. Denn findige Dresden-Anhänger kauften die Eintrittskarten über befreundete Berlin-Mitglieder oder schlossen dafür sogar selber Hertha-Mitgliedschaften ab. Obwohl der freie Verkauf noch nicht mal begonnen hatte, gingen so rund 60.000 Tickets weg.
„Nehme ihn nicht zur Kenntnis…“: ER ist momentan kein Bayern-Spieler!
Quelle: BILD27.10.2025
Die restlichen 15.000 Karten waren im spät gestarteten freien Verkauf dann in wenigen Minuten vergriffen. Dass davon viele den Weg nach Dresden fanden, legt Herthas Zuschauerschnitt der laufenden Saison nahe. Der liegt bei 46.000, Tendenz zuletzt fallend.
Wie BILD erfuhr, hat Dynamo Dresden im Vorfeld der Brisanz-Partie mehrmals Vorschläge zum Thema eingebracht, um eine Fan-Vermischung in großem Stil zu verhindern. Nur stießen die bei den Berliner Verantwortlichen auf wenig Gehör.
So geschlossen wie beim Pokalspiel 2019 können die rund 25.000 Dynamo-Fans am Samstag im Berliner Olympiastadion Stand jetzt nicht zusammenstehen
Foto: picture alliance / nordphoto
Das macht auch Dynamo-Geschäftsführer Stephan Zimmermann deutlich: „Verständlicherweise möchte Hertha BSC den Vorteil des Heimspiels nicht leichtfertig abgeben. Jedoch hätten wir uns nach den offensichtlich werdenden Einkäufen im Heimbereich eine barrierefreie gemeinsame Kommunikation gewünscht. Wir sind an die Verantwortlichen mit unseren Bedenken bei der Planung herangetreten. Diese wurden jedoch größtenteils von Berliner Seite zurückgewiesen.“
Fans in Dynamo-Kleidung dürfen nicht in Heimbereich
Stellt sich die Frage, wie das Problem am Samstag von Hertha BSC und dessen Ordnungsdienst gelöst werden soll. Zumal Hertha bereits ankündigte, erkennbare Gästefans nicht in den Heimbereich zu lassen. Das riecht nach massivem Ärger.
Dazu kommt, dass schon die Anreise zum Spiel höchst problematisch werden dürfte, da in Berlin parallel noch eine Großdemo und das Bundesliga-Spiel Union gegen Freiburg stattfinden. Und die Autobahn A13 von Dresden in die Hauptstadt ist noch dazu durch mehrere Baustellen eine echte Staufalle.
Zimmermann: „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle Auswärtsfahrer in den kommenden Tagen entsprechend für das Spiel mit wichtigen Informationen zu versorgen.“