Newsblog zum Ukraine-Krieg

Nach Angriff auf Kraftwerk – Selenskyj wirft Russland Terror vor

Aktualisiert am 31.10.2025 – 05:45 UhrLesedauer: 17 Min.

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Wolodymyr Selenskyj: In seiner Videobotschaft unterrichtete er die Ukrainer über einen weiteren russischen Schlag gegen ein Kraftwerk. (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa/dpa-bilder)

Russland bestätigt einen ukrainischen Angriff auf ein Kraftwerk. Trump setzt bei seinem Einsatz für eine Waffenruhe auf Chinas Staatschef Xi. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Der größte indische Raffineriekonzern Indian Oil Corp (IOC) kauft Insidern zufolge wieder russisches Öl. Das Unternehmen habe fünf Ladungen für die Lieferung im Dezember von nicht sanktionierten Anbietern erworben, hieß es am Freitag aus Handelskreisen. Damit nimmt der Konzern seine Käufe wieder auf, obwohl die USA den Druck auf Indien erhöht haben, kein russisches Öl mehr zu beziehen. Washington hatte vergangene Woche Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt.

Daraufhin hatten mehrere indische Raffinerien, darunter Reliance Industries, ihre Käufe von russischem Öl ausgesetzt. Der Finanzchef von IOC, Anuj Jain, hatte bereits zuvor erklärt, sein Unternehmen werde weiterhin russisches Öl kaufen, wenn die Lieferungen mit den Sanktionen im Einklang stünden. Bei dem jetzigen Geschäft geht es um rund 3,5 Millionen Barrel der russischen Sorte ESPO. Für eine Stellungnahme war das Unternehmen bisher nicht erreichbar.

Der Gouverneur der russischen Stadt Orjol, Andrei Klychkov, hat bestätigt, dass es nach einem ukrainischen Angriff einen Schaden an einem Heizkraftwerk gegeben hat. Er sagte auf Telegram, dass dieser durch herabstürzende Trümmer einer abgeschossenen Drohne verursacht worden sei. Es habe keine Verletzten gegeben, die Stromversorgung sei auf andere Leitungen umgeschaltet worden. Die Richtigkeit der Angaben lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Nach schweren Luftangriffen auf ihre Energieinfrastruktur hat die Ukraine ihre Gasimporte im ersten Halbjahr 2025 auf 2,3 Milliarden Kubikmeter gesteigert – mehr als das 19-Fache des Vorjahres. Laut einem Bericht des „Kyiv Post“ unter Berufung auf das Analysezentrum DixiGroup stammen die Lieferungen aus 14 Ländern, vorwiegend aus der Schweiz, Deutschland und Polen. Über die Hälfte der heimischen Gasförderung sei durch russische Angriffe zerstört worden, schätzt „Bloomberg“.

Naftogaz, das staatliche Energieunternehmen, spricht dem Bericht zufolge vom schwersten Angriff auf Gasanlagen seit 2022 – allein Anfang Oktober seien über 90 Raketen und Drohnen auf Förderstandorte niedergegangen. Die Folge: massive Investitionen in Notreparaturen und Speicherfüllung. Der Gasimport kostete im ersten Halbjahr rund 1,17 Milliarden US-Dollar – mehr als das 30-Fache des Vorjahres. Norwegen sagte fast 100 Millionen Dollar Hilfe zu, polnische Partner helfen beim Ausbau von Speicher- und Lieferkapazitäten.