München – Welche tödliche Gefahr schlummert auf dem Grund dieser Surf-Welle?
Rätselraten bei den Behörden in München nach einem schweren Unfall in der berühmten Eisbach-Welle am südlichen Rand des Englischen Gartens.
Leine verfängt sich an mysteriösem Gegenstand
Eine Surferin (33) kämpft nach dem Unfall ums Überleben. Offenbar hatte sich ihre Sicherheitsleine am Grund des Baches an einem Gegenstand verfangen.
Dutzende solcher E-Roller, wie hier am Main-Ufer in Frankfurt, werden jedes Jahr auch aus dem Eisbach im Englischen Garten gefischt
Foto: picture alliance / greatif
Das sogenannte Board-Leash oder Knöchelband, mit dem Sportler und Brett miteinander verbunden sind, hatte die Frau immer wieder unter Wasser gezogen. Sie konnte sich nicht befreien.
„Feuerwehr hat die Eisbach-Welle gesperrt“
Branddirektions-Sprecher Stefan Kießkalt zu BILD: „Die Feuerwehr hat im Rahmen der akuten Gefahrenabwehr am Samstag die Eisbach-Welle gesperrt. Dies geschah als Vertretungsbehörde der Stadt München (…) Die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen bei der Polizei.“
Am Geländer der Brücke, von der sonst bei schönem Wetter Dutzende Schaulustige die Surfer fotografieren, klebt jetzt ein Warnhinweis: „Betreten verboten! Achtung Lebensgefahr! Es besteht die Gefahr des Verhängens.“
Attraktion im Sommer, obwohl es offiziell verboten ist: Münchner lassen sich vom Eisbach durch den Englischen Garten treiben. Oft geht’s dann nach dem Ausstieg in nassen Klamotten mit der Straßenbahn zurück zum Startpunkt
Foto: Angelika Warmuth/dpa
Offenbar vermutet die Polizei als Unfall-Ursache auf dem Grund einen unbekannten Gegenstand. Denn der Boden selbst ist glatt, aus Beton gegossen.
Bei Aufräumarbeiten in Münchner Flüssen und Seen finden Stadtmitarbeiter häufig skurrile Gegenstände.
Auch hier könnte es sich um Metall-Schrott, etwa einen ins Wasser liegenden Einkaufswagen oder einen Roller, handeln.
Jede Woche finden Parkmitarbeiter E-Roller im Wasser
Immer wieder werden Elektroroller von betrunkenen oder übermütigen Nachtschwärmern ins Wasser geworfen. Im Schnitt findet die Parkverwaltung einmal in der Woche einen im Wasser liegenden E-Roller.
Laut „Süddeutsche Zeitung“ wird jetzt geprüft, ob das Wasser im Eisbach abgelassen werden kann, um den Grund zu untersuchen und den mutmaßlichen Schrott zu entfernen. Für den Einsatz von Tauchern ist die Welle offenbar zu wild.
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Fast 30 Minuten dauerte der Kampf der Surferin am Mittwochabend vor Ostern. Selbst andere Surfer, die sofort zur Stelle waren, konnten die Frau nicht von ihrem Knöchelband lösen. Erst Feuerwehrleute befreiten sie aus ihrer Falle.
Ob die Welle in diesem Jahr noch einmal geöffnet wird, hängt von den Ermittlungen der Polizei ab.