Fußball satt am Samstagnachmittag, aber auch Sorge vor Krawall: Mit dem ersten Heimspiel-Doppelpack binnen weniger Stunden sorgen der 1. FC Union Berlin und Hertha BSC für ein Novum. Die Eisernen treten ab 15.30 Uhr (Sky) im Stadion an der Alten Försterei in der Bundesliga gegen den SC Freiburg an. Um 13 Uhr (Sky) beginnt die Zweitliga Partie von Hertha BSC gegen Dynamo Dresden im Olympiastadion.
Für die Sicherheitskräfte führt dies zu einem Großeinsatz. Mehr als 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländern sollen mögliche Krawalle verhindern. Im Fokus steht dabei besonders das Hertha-Spiel, da die Heimfans mit den Dynamo-Anhängern besonders rivalisieren. 11.000 Karten gingen nach Dresden, erwartet werden aber mehr als 25.000 SGD-Anhänger in der Hauptstadt.
11:55 Uhr: Erste Auseinandersetzungen im Olympiastadion
Im Stadion kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Fans beider Lager, die Polizei musste eingreifen. Nach ersten Informationen sollen mehrere hundert Leute beteiligt gewesen sein, bestätigt ein Polizeisprecher.
Laut ersten Informationen der Polizei sind mehrere hundert gewalttätige Fans beider Lager im Stadion aneinander geraten. Ordnerdienst und Polizeikräfte haben die Gruppen demnach trennen können, es wurde Pfefferspray eingesetzt. Verletzte oder Festnahmen gab es laut Polizei nicht. Videomaterial des Vorfalls werde nun ausgewertet, so ein Polizeisprecher. Wer „angefangen“ hat, sei aber bislang unklar.
10:35 Uhr: Dynamos ohne Fan-Utensilien
Vereinzelt sieht man Dynamo-Fans, die auf Fan-Utensilien verzichten. Dies liegt wohl daran, dass einige Dynamo-Fans Tickets für den eigentlichen Heimbereich besitzen – dort ist es laut Stadionordnung verboten, Fankleidung der Gastmannschaft zu tragen.
10:30 Uhr: Stimmung an Bahnhöfen bislang friedlich
Gegen 10.30 Uhr machen sich bereits die ersten Hertha-Fans mit der U7 auf den Weg Richtung Stadion. Einige Dynamo-Fans kommen etwa zeitgleich am Berliner Hauptbahnhof an. Am Ausgang Europaplatz steht eine Gruppe von etwa 15 Männern in Trikots und Schals. Sie grölen Fanparolen, ein Laternenmast wird bestickert. Eine Gruppe Polizisten hat in der Nähe der Gruppe Stellung bezogen. Bisher ist die Stimmung friedlich. Das bestätigt auf Nachfrage auch die Bundespolizei.
Am S-Bahnhof Charlottenburg versammelt sich am Mittag gemischtes Fanklientel, doch Herthaner und Dynamos koexistieren friedlich.
Mehr zu Berlins Fußballvereinen „Freunde hinter Stacheldraht“ Eine Kneipe vereint die Fans von Hertha und Union Doppel-Heimpartie von Hertha und Union Berliner Polizei bereitet sich auf Hochrisiko-Spieltag vor Trauer um eine Seele des Klubs Wenn der Fußball beim 1. FC Union zur Nebensache wird
Normalerweise setzt die Deutsche Fußball-Liga Heimspiele der Hauptstadt-Clubs nicht am selben Tag an. Da aber zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen an Allerheiligen nicht gespielt werden darf, wird aus logistischen Gründen eine Ausnahme gemacht.
Sportlich geht es für die Hertha nach den Heimsiegen in der Liga gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) und die SV Elversberg (3:0) im Pokal um die Fortsetzung des Aufwärtstrends. Das obere Tabellendrittel ist in Sichtweite. Union möchte sich konsolidieren und den Sprung in die obere Tabellenhälfte schaffen. (mit dpa)