Von der Seitenlinie aus musste der zur Halbzeit aufgrund von Knieproblemen ausgewechselte Abwehrchef Carl Johansson mit ansehen, wie Holstein Kiel in der zweiten Hälfte der Partie bei Preußen Münster in der 2. Fußball-Bundesliga seine Führung verspielte und am Ende als Verlierer vom Platz ging. Mit 1:2 unterlagen die Kieler – und warten in nunmehr seit fünf Spielen auf einen Sieg.
„Das ist sehr enttäuschend. Das war sehr schlecht von uns. Das war ein schwaches Spiel“, ärgerte sich der Schwede nach dem Abpfiff. Dabei wollten die Kieler mit dem Schwung aus dem Pokalerfolg in Wolfsburg im Rücken nun endlich auch in der Liga wieder einen Dreier einfahren, Trainer Marcel Rapp hatte am Dienstag noch angekündigt, am Freitag nochmal einen raushauen zu wollen.
Holstein Kiel kann Schwung aus Wolfsburg-Spiel nicht mitnehmen
Der erhoffte „Push“ für die Partie in Münster blieb allerdings aus. Lediglich in der Anfangsphase konnte Holstein an die Leistung aus dem Wolfsburg-Spiel anknüpfen – und ging durch Adrian Kapralik auch in Führung (18.). Anschließend ließ sich Holstein von aggressiven Münsteranern aber zunehmend den Schneid abkaufen. „Die erste Halbzeit war noch okay, ehrlich gesagt, aber auch nicht besonders gut“, wusste auch Johansson.
„Dann bekommen wir den Elfmeter und kassieren noch ein weiteres billiges Tor“, so der Verteidiger weiter. Alexander Bernhardsson brachte Yassine Bouchama im Strafraum zu Fall, Oliver Batista Meier verwandelte den Elfmeter (60.). In der Schlussphase traf Bouchama dann mit einem abgefälschten Schuss zum 1:2 (77.).
„Wir haben vorher gesagt, dass dieses Spiel ganz besonders wichtig für uns ist.“
Carl Johansson
Spieler Holstein Kiel
Holstein Kiel ist enttäuscht über Niederlage in „besonders wichtigem Spiel“
„Wir hatten Probleme in der zweiten Halbzeit, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Wir sind alle sehr enttäuscht“, konstatierte Johansson. Enttäuscht, über die eigene Leistung und eine empfindliche Niederlage in einem richtungsweisenden Spiel. „Wir haben vorher gesagt, dass dieses Spiel ganz besonders wichtig für uns ist“, verriet der Vize-Kapitän die interne Gewichtung der Partie.
Der Blick in der Tabelle dürfte nun erst einmal nach unten gehen, denn der Abstand auf die Abstiegsplätze beträgt lediglich fünf Punkte, am Ende des Spieltags könnten es nur noch zwei sein. Der Abstiegskampf ist derzeit näher als das obere Tabellendrittel. Angst davor, in den Tabellenkeller abzurutschen, habe er aber nicht, erklärte Johansson. „Wir wissen, dass wir besser spielen müssen. Wir haben noch viele Spiele, wir müssen nur weiter kämpfen.“
Enttäuschte Gesichter: Holstein Kiel musste sich nach einer schwachen Leistung mit 1:2 gegen Preußen Münster geschlagen geben.
Foto: imago / RHR-Foto
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Trotz Knieverletzung: Johansson will gegen Fortuna Düsseldorf wieder fit sein
Nach der intensiven Woche mit drei Spielen bekommen die Kieler nun ein wenig Erholung. Erst am nächsten Sonntag ist Holstein wieder gefordert. Dann kommt mit Fortuna Düsseldorf ein Club an die Förde, der wie die KSV vor der Saison ebenfalls als Aufstiegsaspirant gehandelt wurde – und sich derzeit in der unteren Tabellenhälfte wiederfindet.
Die lange Pause will Carl Johansson nutzen, um seine Knieprobleme auszukurieren. Bereits seit dem Spiel in Nürnberg plagte er sich mit Schmerzen und einer Schwellung im Gelenk herum. „Heute war es dann einfach zu viel“, berichtete der 31-Jährige. „Wir wussten, dass es ein Risiko sein würde, aber ich wollte es versuchen. Es sollte aber für nächste Woche kein Problem sein.“