
In der 2. Fußball-Bundesliga hat der 1. FC Nürnberg durch Eiseskälte vor dem Braunschweiger Tor die sonst spielbestimmenden Niedersachsen geknackt.
Am Samstag schlug der FCN die Eintracht mit 2:1 (2:1). Mohamed Ali Zoma (19.) und Finn Becker (33.) trafen für Nürnberg, Kevin Ehlers (40.) für die Gäste. Bezeichnend für den gebrauchten Tag der Braunschweiger: Ehlers flog bei der letzten Standardsituation noch mit Gelb-Rot vom Platz – wegen eines zu harten Einsteigens gegen FCN-Torwart Jan Reichert (90.+4).
„Es war wichtig, heute einen Sieg einzufahren, auch wenn die Leistung nicht wirklich gut war in vielen Phasen“, stellte Nürnbergs Coach Miroslav Klose im Sportschau-Interview fest und meinte: „Was die Effektivität angeht, war ich sehr zufrieden.“
Dirk Feustel, Sportschau, 01.11.2025 15:22 Uhr
Sein Gegenüber Heiner Backhaus sah das ähnlich: „Wir haben heute ein Spiel verloren, wo du einen wahnsinnigen Aufwand betreibst und in allen Bereichen besser bist. Aber das gehört zum Fußball dazu.“
Dirk Feustel, Sportschau, 01.11.2025 15:33 Uhr
Braunschweigs Aydin humpelt früh vom Platz
Die Gäste hatten sich etwas vorgenommen – Braunschweig übernahm durch viel Ballbesitz früh die Spielkontrolle. Allerdings fehlte es zunächst an Zielstrebigkeit im Angriffsdrittel. In der Anfangsphase musste die Eintracht außerdem eine bittere Verletzung verkraften: Mehmet Aydin nahm plötzlich auf dem Rasen Platz und humpelte dann runter, er wurde durch Fabio Kaufmann ersetzt (7.).
Braunschweig ließ sich von diesem Dämpfer aber nicht beirren und bemühte sich weiter in der Spielgestaltung. Nach und nach sprangen dabei ein paar ordentliche Abschlüsse heraus, doch keiner der drei Versuche in der Anfangsphase war wirklich gefährlich.
Nürnberg reichen zwei stringente Angriffe
Und das wurde durch die bis dahin eher bieder auftretenden Hausherren durch ihren ersten Torschuss bestraft. Tim Drexler stieß auf der rechten Seite mal vor, über mehrere Stationen gelangte der Ball in die Gefahrenzone. Letztendlich bediente Spielmacher Julian Justvan mit einer versierten Flanke Angreifer Zoma, der per Volleyschuss aus kurzer Distanz zur Führung traf.
Es zeichnete sich ab, dass an diesem Tag einige wenige Nadelstiche den Nürnbergern reichen könnten: Nur eine knappe Viertelstunde später spielte der FCN auch den zweiten vielversprechenden Angriff eiskalt zu Ende. Abwehrspieler Berkay Yilmaz eroberte mit einer Grätsche den Ball, Zoma legte den Vorwärtsgang ein und quer zu Justvan, der clever durchließ für den einschussbereiten Becker – 2:0 für Nürnberg.
Danach war Braunschweig noch mehr unter Druck, gegen kompakte und lauernde Nürnberger das Spiel machen zu müssen – wobei der Anschlusstreffer dann durch einen ruhenden Ball erzwungen wurde. Sven Köhlers Freistoßflanke grätschte Abwehrmann Ehlers im Getümmel zum 1:2 über die Linie.
Eintracht müht sich ab, Ehlers fliegt unglücklich vom Platz
Nach dem Wiederanpfiff veränderte sich nichts. Braunschweig mühte sich nach wie vor ab, brachte bis zur Stundenmarke weitere drei Abschlüsse zustande. Die Statistik wies bis dahin für die Gäste sechs Eckbälle aus, die aber alle folgenlos blieben, weil die FCN-Innenverteidiger Luka Lochoshvili und Fabio Gruber die Lufthoheit hatten. Die erste Ecke für Nürnberg hätte indes fast das 3:0 gebracht: Drexlers Kopfball sauste knapp über die Latte (63.).
Eintracht-Flügelspieler Sidi Sané, Bruder des Galatasaray-Profis Leroy Sané, zeigte dann noch ein paar vielversprechende Ansätze im Tempodribbling, fand aber ebenfalls kein Durchkommen. In der Schlussphase traf Ehlers erst einem weiteren Eckstoß aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig (80.) und sah kurz vor Abpfiff noch Gelb-Rot.
Nürnberg in Dresden, Braunschweig gegen Bochum
Der 1. FC Nürnberg ist als nächstes am Freitagabend (18.30 Uhr) bei Dynamo Dresden zu Gast. Braunschweig empfängt am Sonntagmittag (13.30 Uhr) den VfL Bochum.