
Erst Hertha, dann Union: Die beiden Berliner Fußball-Klubs haben am Samstag ausnahmsweise am selben Tag ein Heimspiel. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz – auch, weil Dresden von 18.000 Fans nach Berlin begleitet wurde.
Rund um das Hochrisiko-Spiel zwischen Hertha BSC und Dynamo Dresden hat es nach Angaben der Polizei 30 Festnahmen gegeben. Gründe waren vorrangig tätliche Angriffe, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzungen, teilte die Polizei mit.
Nach der Partie in der 2. Fußball-Bundesliga sei es rund um das Berliner Olympiastadion nach Angaben der Polizei zu keinen Auseinandersetzungen von Fans beider Mannschaften gekommen. „Es war alles ruhig“, sagte eine Sprecherin der Polizei am späten Nachmittag nach dem 2:0-Sieg der Gastgeber. „Nach dem Spiel gab es keine Vorfälle mehr.“ Bei der Abreise der Fans sei es friedlich zugegangen.
Zum Konzept der Polizei gehörte, die Hertha-Fans auf völlig anderen Wegen zu leiten als die Dynamo-Anhänger. Im Idealfall sollten sie überhaupt nicht aufeinandertreffen. „Das hat gut funktioniert“, sagte die Polizei-Sprecherin.

Perfekte englische Woche: Hertha gewinnt vor beeindruckender Kulisse auch gegen Dresden
Hertha BSC erlebt die perfekte englische Woche: Der 2:0-Heimsieg gegen Dynamo Dresden ist der dritte Erfolg innerhalb von sieben Tagen. Die Berliner zeigten ein größtenteils souveränes Spiel und klopfen allmählich wieder oben in der Tabelle an.mehr
Kurze Schlägerei vor dem Spiel
Vor Beginn der Zweitligapartie hatten Fans der beiden Mannschaften im Stadion dagegen die Konfrontation gesucht. Auf Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie Dutzende Fans in der Nähe des Gästeblocks aufeinander losrennen und es zu einer kurzen Schlägerei kommt.
Die Polizei ist aber schnell eingeschritten und habe beide Seiten getrennt, beobachtete ein rbb-Reporter. Wie die Polizei auf rbb|24-Nachfrage bestätigte, wurde dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Festnahmen habe es nicht gegeben und die Lage sich schnell wieder beruhigt. Die Partie zwischen Hertha und Dynamo endete gegen 15 Uhr.
Die Hertha-Fans sammelten sich am Morgen auf dem Olympischen Platz. Dresdens Anhänger waren hauptsächlich rund um das Südtor unterwegs. Nach Angaben von Hertha BSC waren insgesamt 18.000 Dresdner Fans im Stadion.
Schlägerei im Stadion
Die Polizei ging für die Zweitliga-Begegnung von einem hohen Konfliktpotenzial aus, wie sie im Vorfeld auf rbb|24-Anfrage mitgeteilt hatte. Ausschlaggebend dafür seien das rivalisierende Verhältnis der jeweiligen Fanszenen sowie die „Sachbeschädigung durch Farbschmiererei vom 16./17. Oktober 2025 an der Geschäftsstelle von Hertha BSC“.
Unterstützung bekommt die Berliner Polizei auch aus anderen Bundesländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg, so eine Sprecherin im Vorfeld des Spiels.
Bilderstrecke
Bildergalerie: Hertha BSC gegen Dynamo Dresden
Union ebenfalls am Samstag im Einsatz
Eine Besonderheit: Am späteren Nachmittag traf der 1. FC Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei in der Bundesliga auf den SC Freiburg. Das spielt endete 0:0, im Nachgang sei es friedlich geblieben, so die Polizei zum rbb am Abend. Normalerweise setzt die Deutsche Fußball-Liga Heimspiele der Hauptstadt-Klubs nicht am selben Tag an.
Da aber zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen an Allerheiligen nicht gespielt werden darf, wird aus logistischen Gründen eine Ausnahme gemacht. Insgesamt sind in Berlin an diesem Samstag mehr als 1.000 Polizeikräfte im Einsatz.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.11.25, 13:30 Uhr