
Hertha hatte am Samstag Dresden zu Gast. Die Polizei war im Vorfeld von einem hohen Konfliktpotenzial zwischen den Fanlagern ausgegangen. Im Nachhinhein war die Rede von einem ruhigen Einsatz. Kritik an den Beamten kommt von der Fanhilfe.
Rund um das Hochrisiko-Spiel zwischen Hertha BSC und Dynamo Dresden hat es nach Angaben der Polizei 30 Festnahmen gegeben. Gründe waren vorrangig tätliche Angriffe, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzungen, teilte die Polizei mit.
Nach der Partie in der 2. Fußball-Bundesliga ist es rund um das Berliner Olympiastadion nach Angaben der Polizei zu keinen Auseinandersetzungen von Fans beider Mannschaften gekommen. „Es war alles ruhig“, sagte eine Sprecherin am späten Nachmittag nach dem 2:0-Sieg der Gastgeber. „Nach dem Spiel gab es keine Vorfälle mehr.“ Bei der Abreise der Fans sei es friedlich zugegangen.
Zum Konzept der Polizei gehörte, die Hertha-Fans auf völlig anderen Wegen zu leiten als die Dynamo-Anhänger. Im Idealfall sollten sie überhaupt nicht aufeinandertreffen. „Das hat gut funktioniert“, sagte die Polizei-Sprecherin.

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Kurze Schlägerei vor dem Spiel – Kritik an Polizei
Vor Beginn der Zweitligapartie hatten Fans der beiden Mannschaften im Stadion dagegen die Konfrontation gesucht. Auf Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie Dutzende Fans in der Nähe des Gästeblocks aufeinander losrennen und es zu einer kurzen Schlägerei kommt.
Die Polizei sei aber schnell eingeschritten und habe beide Seiten getrennt, beobachtete ein rbb-Reporter. Wie die Beamten auf rbb|24-Nachfrage bestätigten, wurde dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Festnahmen habe es nicht gegeben und die Lage sich schnell wieder beruhigt.
Deutliche Kritik an dem Einsatz der Polizei am Samstagnachmittag kommt von der Fanhilfe Hertha BSC, eine Solidargemeinschaft von Ultragruppen der Ostkurve. Die Rede ist von Provokationen und Bedrängungen durch die Einsatzkräfte beim Betreten des Stadions. „Nur durch das Einschreiten der Fanbetreuung ließen sich die Einsatzkräfte letztlich stoppen“, hieß es in einem Statement der Vereinigung. Wenig Verständnis zeigte die Fanhilfe auch für die massive Polizeipräsenz vor und im Olympiastadion. „Ein nie dagewesenes Aufgebot samt Wasserwerfern und Vereinzelungsgittern wurde am Gästeeingang aufgefahren.“
Polizei stufte Partie als Hochrisikospiel ein
Die Polizei ging für die Zweitliga-Begegnung von einem hohen Konfliktpotenzial aus, wie sie im Vorfeld auf rbb|24-Anfrage mitgeteilt hatte. Ausschlaggebend dafür seien das rivalisierende Verhältnis der jeweiligen Fanszenen sowie die „Sachbeschädigung durch Farbschmiererei vom 16./17. Oktober 2025 an der Geschäftsstelle von Hertha BSC“.
Unterstützung bekam die Berliner Polizei auch aus anderen Bundesländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg, so eine Sprecherin im Vorfeld des Spiels.
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Union ebenfalls am Samstag im Einsatz
Eine Besonderheit: Am späteren Nachmittag traf der 1. FC Union Berlin im Stadion an der Alten Försterei in der Bundesliga auf den SC Freiburg. Das Spiel endete 0:0, im Nachgang sei es auch hier friedlich geblieben, so die Polizei zum rbb am Abend. Normalerweise setzt die Deutsche Fußball-Liga Heimspiele der Hauptstadt-Klubs nicht am selben Tag an.
Da aber zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen an Allerheiligen nicht gespielt werden darf, wurde aus logistischen Gründen eine Ausnahme gemacht. Insgesamt waren rund um die Spiele in Berlin an diesem Samstag mehr als 1.000 Polizeikräfte im Einsatz.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.11.25, 13:30 Uhr