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  1. Seite 1Selbst Windows-Nutzer profitieren von Apple-Chips


  2. Seite 2Was kann der neue M5?

Apple ist selten um große Worte verlegen. Auch deshalb waren viele Beobachter zunächst skeptisch, als der CEO Tim Cook vor fünf Jahren von einem „historischen Tag“ sprach. Der iPhone-Konzern kündigte im Juni 2020 an, seine Mac-Computer auf eigene Prozessoren umzustellen, Ende desselben Jahres erschienen erste Macbooks mit dem M1 getauften Chip. Sollten Sie wirklich so viel besser sein als alle Mac-Computer, die man bis dahin kannte? 

Fünf Jahre später ist nun die fünfte Generation der Apple-Chips erschienen, mit dem M5, der im neuen Macbook Pro und im neuen iPad Pro benutzt wird. Was hat Apple in diesen fünf Jahren erreicht? Wir haben zwei Geräte mit der aktuellen Chipgeneration getestet: das neue Macbook Pro und das neue iPad Pro.  

Ein neuer Prozessor für jedes Jahrzehnt

Aber zunächst ein kurzer Ausflug in die Apple-Chip-Geschichte, denn der Schritt im Jahr 2020 war schon der dritte Wechsel des Konzerns. Ab dem ersten Macintosh von 1984 nutzte Apple etwa zehn Jahre lang Motorola-Chips. Danach wieder etwa zehn Jahre lang PowerPC-Prozessoren, entwickelt von einer Allianz aus Apple, IBM und Motorola. 2005 kündigte das Unternehmen an, künftig auf die Chips des amerikanischen Unternehmens Intel und ihrer x86 genannten Architektur zu setzen. Der Wechsel funktionierte: Sie halfen Apple dabei, mit Windows aufzuholen, insbesondere bei Laptops, wo Intels Prozessoren damals im Hinblick auf Effizienz und Leistungsfähigkeit neue Maßstäbe setzten. Erst so entstand das erste Macbook Pro.   

Gleichzeitig aber arbeitete Apple im iPod auch mit anderen Chips, die nach dem sogenannten ARM-Standard konstruiert waren. Das erste iPhone hätte beinahe einen Intel-Chip enthalten, letztlich setzte Apple aber auch hier auf ARM, zuerst mit einem Chip von Samsung, dann ab dem iPhone 4 und dem ersten iPad mit einem selbst entwickelten Design. Durch ihre Effizienz wurden ARM-Chips schnell zum Standard bei Mobilgeräten, in Apples Fall also auch bei Apple Watch, Apple TV, HomePod und den AirPods. Nur Macs liefen noch auf Chips von Intel – mit denen Apple Berichten nach zunehmend unzufrieden war. Die Intel-Macs wurden schnell heiß, Nutzer beschwerten sich.

© ZEIT ONLINE

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2020 – 15 Jahre also nach dem Intel-Wechsel – verkündete Cook dann den Wechsel der Macs auf eigene ARM-basierte Chips, genauer auf ein System-on-a-Chip (SoC), ein Paket aus Prozessor, Grafikeinheit, Arbeitsspeicher und anderen Recheneinheiten wie einer Neural Engine für maschinelles Lernen – und das noch vor dem KI-Hype. Das war durchaus ein Risiko: Intels Chips waren immerhin in zig Varianten jahrelang in der Realität getestet. Zudem bedeutete ein Architekturwechsel der Hardware, dass sich auch die Software anpassen musste. Für Intel-Programme führte Apple das Übersetzungssystem Rosetta 2 (Rosetta 1 übersetzte von PowerPC zu Intel) ein. Aber jede Übersetzung kann auch Fehler enthalten und so für Probleme sorgen. 

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Als die M1-Macbooks erschienen, waren sich Tester einig, dass Apple ein Coup gelungen war. Besonders die Batterielaufzeit überraschte viele: Plötzlich war es möglich, mit einem Macbook einen ganzen Arbeitstag ohne Stromkabel auszukommen. Von einem „Leistungssprung und eine Verlängerung der Akkulaufzeit, wie sie nur einmal in einer Generation vorkommen“ sprach etwa der Guardian, der neue Chip sei ein „Triumph“, der „nahezu jede Erwartung übertroffen“ habe, schrieb The Verge. Selbst die potenziell fehleranfällige Übersetzung mit Rosetta 2 verursachte kaum Probleme. 

Seitdem führte Apple beinahe jährlich neue Generationen des M-Chips ein, zudem die leistungsfähigeren Pro-, Max- und Ultra-Varianten. So große Sprünge wie von Intel-Chip zu M1 gab es nicht wieder, aber doch kontinuierliche Verbesserungen in allen Bereichen. Inzwischen stattet Apple auch seine iPads mit den M-Chips aus, im vergangenen Jahr debütierte der M4 sogar auf dem iPad Pro, bevor er auf den Mac kam. Das gilt als Hinweis für manche Beobachter, dass Apple langfristig an einem Touchscreen-Mac arbeiten dürfte.