Seit dem 1. September ist Michael Johannes der neue Seelsorgebereichsmusiker der katholischen Kirchengemeinde St. Maximin, die mit St. Joseph seit einigen Jahren eine organisatorische Einheit bildet.

Aus Saarlouis, der heimlichen Hauptstadt des Saarlandes, wie Michael Johannes spitzbübisch sagte, ist der Musiker schon zum Studium nach Düsseldorf gekommen und hat an der Robert-Schumann-Musikhochschule 1999 sein B-Examen, 2002 sein A-Examen in Kirchenmusik abgelegt. Das B-Examen entspricht dem Bachelor und das A-Examen dem Master. Zwei Jahre später hat der Musiker aus Leib und Seele noch das Zusatzstudium für Chorleitung beendet. Das bedeutet doch schon ganz viel Herzblut, die der gestandene Kirchenmusiker in sein neues Amt mitbringt.

Denn 21 Jahre lang war Michael Johannes Kantor der Gemeinde Heilige Familie in Düsseldorf und hat jetzt den Sprung nach Wülfrath gewagt, da ihm hier als Seelsorgebereichsmusiker eine Festanstellung geboten wurde – nicht so ganz zur Freude seiner Gattin, die den Wechsel in eine Kleinstadt etwas kritisch sah.

Doch der neue musikalische Hausherr der Gemeinde packt seine neuen Aufgaben mit viel Schwung und Einsatz an. Immerhin hat er hier im Bergischen neben seinen regelmäßigen Verpflichtungen, die Gottesdienste, Kommunion, Firmungen, Beerdigungen, Taufen musikalisch zu begleiten drei Chöre geerbt, die er in ihren unterschiedlichen Voraussetzungen weiterführen will. Darüber hinaus gilt es auch die Chorgemeinschaft „Jubilate“, die sich sowohl aus Sängern und Sängerinnen von St. Joseph als auch von St. Maximin zusammensetzt, weiter auszubauen.

Seinem Vorgänger Dominik Lorenz ist Michael Johannes sehr verbunden, kann er doch einen „wohlbestellten Acker“ übernehmen, um es biblisch auszudrücken. Sein Antrittskonzert, mit dem er sich im Oktober – also nur rund sechs Wochen nach Amtsantritt – in St. Maximin vorstellte, war jedenfalls schon ein ermutigender voller Erfolg. Die Kirche war voll besetzt und das Programm glänzte mit Namen wie Bach und Händel, aber auch mit weniger bekannten Barockkomponisten wie Giovanni Paolo Cima aus Mailand und Joseph Bodin Boismortier aus Frankreich.

Hat ein Kirchenmusiker, der über eine langjährige Erfahrung verfügt, Träume oder hat ihn der Alltag schon eingeholt? Michael Johannes hat mehrere Träume. Zunächst möchte er über die Musik ein Heimatgefühl, einen inneren Zusammenhalt in seiner Gemeinde und darüber hinaus entstehen lassen und strebt mit dem evangelischen Kantor Thomas Gerhold eine ökumenische Zusammenarbeit an. Vielleicht gelingt es auch eine Konzertreihe etablieren, in die er sein Barockensemble „Sine nomine“ gerne mit einbringt, in dem er neben einer Sopranistin, einer Flötistin und einem Fagott den Part für Cembalo und Orgel übernimmt. Eine ungewöhnliche, aber interessante Zusammensetzung.

Sein ganz großer Traum wäre die Etablierung eines Kammerchores, der frei von liturgischen Verpflichtungen über die Grenzen Wülfraths hinaus seine Leidenschaft für die Musik in strahlende Töne umsetzt.