PMD Technologies hat keine eigene Fertigung, vertreibt damit im Gegensatz zu anderen Unternehmen keine eigenen Produkte, die in diversen Märkten eingesetzt werden können. „Somit sind wir nicht gebunden an einen Produkthersteller“, sagt Buxbaum. PMD Technologies ist seit 2024 Tochterunternehmen von IFM und kooperiert insbesondere im Industriebereich in der 3D-Sensorsparte mit dem Essener Konzern. IFM entwickelt, produziert und vertreibt Sensoren, Steuerungen, Software und Systeme für die industrielle Automatisierung in mehr als 145 Ländern.

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Unsere Technologie stellt die besten Augen für eine Künstliche Intelligenz dar.

Bernd BUxbaum

Der Mutterkonzern IFM erzielte im vergangenen Jahr einen Erlös von 1,37 Milliarden Euro und damit knapp drei Prozent weniger als im Vorjahr. Als Grund nennt IFM-Vorstand Christoph von Rosenberg in einer Mitteilung die angespannte wirtschaftliche Situation im Heimmarkt Deutschland. Als Tochterunternehmen ist PMD Technologies an mehreren Produktgruppen des Essener Konzerns beteiligt. Der Umsatz ist laut Geschäftsführer Bernd Buxbaum in diesem Jahr insgesamt „sehr gut“ gewachsen. Er rechnet damit, dass sie in diesem Jahr noch den 30-millionsten PMD-Chip verkaufen werden. „Das zeigt ganz klar: Das Geschäft ist etabliert und entwickelt sich weiter gut“, sagt Buxbaum. Genauere Angaben zum Umsatz macht er allerdings nicht: Wettbewerber sollen keine Rückschlüsse auf Stückzahlen oder Technologieeinsatz ziehen können.

Auch die Chipbranche leidet unter den Herausforderungen unserer Zeit. Geopolitische Unsicherheiten, sinkende globale Nachfrage und neue US-Importzölle setzen viele Hersteller unter Druck. Hinzu kommen Fachkräftemangel und Unsicherheiten in der Automobilindustrie, die für zahlreiche Sensorhersteller als Zulieferer dieser Branche ein wichtiger Absatzmarkt sind. Auch von der seit Juli geltenden Zoll-Obergrenze von 15 Prozent auf EU-Exporte in die USA sind Sensorikhersteller betroffen.

Rund 69 Prozent der AMA-Mitglieder beliefern Nordamerika, fast ein Fünftel (18 Prozent) ihres Umsatzes entfällt auf den Markt. Das führt zu höheren Kosten und zunehmendem Margendruck. Einige Unternehmen reagieren laut AMA mit Investitionsverschiebungen oder prüfen alternative Absatzmärkte. Wie stark die Handelshemmnisse langfristig wirken, lässt sich laut dem Verband derzeit noch nicht abschätzen.

Einen direkten Effekt des Handelskonflikts zwischen den USA und der EU spürt PMD-Geschäftsführer Buxbaum bislang nicht. Die aktuellen US-Handelszölle seien „problematisch“, doch Buxbaum ist optimistisch: „Die Flexibilität unserer Lösungen in technischer und auch kommerzieller Hinsicht hilft uns, uns hier immer wieder neu zu orientieren.“ Der schwache Dollar und allgemeine Marktunsicherheit seien hingegen deutlich spürbar, der internationale Handel herausfordernder als zuvor, das Klima angespannter.