Von einem Spannungsabfall kann keine Rede sein, obwohl hinter dem Fußball-Oberligisten VfR Neumünster arbeitsreiche Stunden liegen. Die Rasensportler starteten nicht nur den Kartenvorverkauf für ihren Fan-Block beim Masters am 10. Januar in Kiel, sondern waren auch noch zweimal binnen drei Tagen auf dem grünen Rasen aktiv. Dem Auftritt beim Benefiz-Event in Ahrensbök mit einem 2:0 gegen den Kreisligisten TSV Pansdorf II folgte in der Meisterschaft ein 3:1 gegen den TSV Nordmark Satrup.

Durch den Erfolg gegen den Mitaufsteiger von 2023 schlossen die Lila-Weißen mit ganz starken 27 Punkten auf Platz 5 die Hinrunde ab und haben dabei auch noch das Nachholspiel beim SV Eichede als Trumpf in der Hinterhand. Mit dem Spiel beim wiedererstarkten Meister FC Kilia Kiel startet der VfR am Freitag, 7. November, in die Rückserie. Anstoß am Hasseldieksdammer Weg ist um 19.15 Uhr.

Gegen Satrup benötigten die „Veilchen“ vor 213 Zuschauern, die eine neue Saisonminuskulisse an der Geerdtsstraße bedeuteten, erst einmal zwei frühzeitige Wachmacher. Einem Abseitstor der Gäste (2.) folgte eine Großchance für Edvin Skrijelj, der an VfR-Torwart Christopher Newe scheiterte (6.). Die Rasensportler gingen kurz darauf mit ihrer ersten Möglichkeit gleich in Führung, als Kapitän Kenny Korup einen Freistoß unter tatkräftiger Mithilfe sowohl von Nordmark-Schlussmann Ingmar Struck als auch dessen Teamkollegen Joris Naeve zum 1:0 verwandelte und damit frühzeitig seine starke Leistung krönte (8.).

Bei schwierigen Platzverhältnissen entwickelte sich in der Folge eine kampfbetonte Partie, in der die Lila-Weißen immer wieder von der körperlichen Intensität ihrer Gäste profitierten. Denn daraus resultierten mehrere Freistöße und schlussendlich auch ein Elfmeter nach einem Foul von Björn Laß an Kastriot Alija. Der ebenfalls erneut überzeugende Ilir Serifi nutzte den Strafstoß, überwand den in die richtige Ecke abtauchenden Struck allerdings eher glücklich (2:0/31.). Für die Platzherren kam es rechtzeitig vor der Pause sogar noch besser. Satrups Torsteher und einer seiner Vorderleute behinderte sich an ihrer Strafraumgrenze bei einem VfR-Konter gegenseitig, was der gewohnt emsige Alija mit dem 3:0 bestrafte (43.).

Nach dem Seitenwechsel erarbeitete sich Nordmark klare optische Vorteile, brachte das Gehäuse der Lila-Weißen aber nur selten in ernsthafte Gefahr. Skrijelj per Kopf (46.) und Sebastian Waterhues mit einem sehenswerten Fallrückzieher knapp übers Tor (66.) hatten lange Zeit die besten Gelegenheiten, ferner klärten die Rasensportler Christoph Kahlcke (56.) und Christopher Kramer (90.) kurz vor beziehungsweise auf ihrer eigenen Torlinie. Und so reichte es für Satrup nur zum Ehrentreffer durch Laß, der einen Seitfallzieher an Newe vorbeibrachte (3:1/84.). Von den Hausherren, die neben dem am Knie lädierten Routinier Kevin Schulz auch erstmals in dieser Saison auf Angreifer Moshood „Ola“ Adesanya (Oberschenkelverletzung) verzichten mussten, kam im zweiten Abschnitt im letzten Spieldrittel praktisch gar nichts mehr.

Wieder einmal einer der Auffälligsten im VfR-Dress: Kastriot Alija (links), hier im Zweikampf mit Luca Bracht vom TSV Nordmark Satrup.
Foto: Arne Schmuck

Wieder einmal einer der Auffälligsten im VfR-Dress: Kastriot Alija (links), hier im Zweikampf mit Luca Bracht vom TSV Nordmark Satrup.Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize

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VfR-Trainer Danny Cornelius sprach dann auch von einem „Arbeitssieg“ und resümierte: „Die anderen Mannschaften haben vollkommen recht, wenn sie sagen, dass wir eine ekelhafte Truppe sind. Und diese ekelhafte Truppe holt manchmal auch ekelhafte Punkte.“ Er sei zu 100 Prozent froh und glücklich gewesen, dass das Satruper Tor spät, letztlich zu spät gefallen ist. „Ich hatte nie das Gefühl, dass da zwingend etwas passieren würde. Aber nach dem Gegentreffer ging plötzlich durch unsere Reihen, dass wir trotz der deutlichen Halbzeitführung doch etwas zu verlieren haben.“

Die Hinrundenbilanz von Cornelius fiel auch aufgrund des neuerlichen Dreiers – es war Saisonsieg Nummer neun – positiv aus. „Wir haben uns das Hallenmasters verdient“, sagte der 40-Jährige. „Wir haben uns nach der katastrophalen Vorsaison, an deren Ende wir so gerade eben dringeblieben sind, gefangen und sind als Mannschaft von Woche zu Woche enger zusammengerückt. Daher bringen wir dann auch Spiele wie das gegen Satrup über die Bühne.“

Cornelius freute sich ebenfalls darüber, dass seine Elf zwei Tage zuvor in Ahrensbök etwas zum Gelingen eines rundum gelungenen Events beigetragen hatte. Zugunsten der Familie des an einem aggressiven Hirntumor leidenden Flynn (13 Jahre) wurden knapp 20.000 Euro erspielt, rund 1000 Zuschauer sorgten für einen würdigen Rahmen. Der siebenmalige Landesmeister VfR hatte mehrere Devotionalien mitgebracht, alleine diese spülten 700 Euro in die Kasse. Die Tore zum erwartungsgemäßen Sieg über Pansdorf II erzielten in der auf zweimal 30 Minuten ausgelegten Begegnung Luis Schmidt (18.) und Alija (59.).

Unterdessen läuft beim VfR der Ticketvorverkauf für das Masters in Kiel. Etwa 250 der 350 zur Verfügung stehenden Karten wurden bereits an den Mann gebracht, als „eiserne Reserve“ hat sich der dreimalige Masters-Sieger (2001, 2002, 2003) eine Option auf weitere 170 Billetts gesichert. Tickets für den Neumünster-Block zum Stückpreis von 35 Euro sind bei den Rasensportlern immer mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr zu erwerben (Geschäftsstelle Geerdtsstraße 14, letztmals am 26. November). In Planung sind unter anderem die gemeinsame Anreise in Fan-Bussen sowie ein spezielles Fan-Trikot. Das Motto des VfR am 10. Januar kommenden Jahres lautet „alle in Lila nach Kiel“.

Dieser Text wurde erstellt von:
Torben John
VfR Neumünster