Matchday Icon League in Stuttgart: Von Toni Kroos bis Deniz Undav: Fußballparty wird zum Stelldichein der Stars Jede Menge bekannte Fußballer haben sich am Sonntag in der Porsche-Arena ein Stelldichein gegeben: Deniz Undav, Atakan Karazor, Antonio Rüdiger. Foto: Icon League/Max Galys

Die volle Porsche-Arena feiert den neuen Hallenfußball-Event „Icon League“ und die zahlreichen Stars der Fußballbranche. Auch Liga-Gründer Toni Kroos ist live dabei.

Erst im vergangenen Jahr von Ex-Profi Toni Kroos und Mitstreitern an den Start gebracht, geht die Icon League, dieses neue Format des Hallenfußballs, offenbar von Null auf Hundert durch die Decke. Schubkraft geben auch Fußballgrößen wie Jürgen Klopp, dieses Jahr als Teilhaber eingestiegen. Sowieso wimmelt es an der Bande und hinter den Kulissen nur so von bekannten Namen. Simon Terodde etwa, Aufstiegsheld des VfB Stuttgart in der Saison 2016/17 und nun Teamchef und Spieler der „halben Schalke-Crew“ „The Pack“. Und auf seine spezielle Art voll im Wettkampfmodus war an der Bande auch der Ex-Stuttgarter und Real Madrid-Aktive Antonio Rüdiger.

Denn in der dritten Saison geht die Icon League, anfangs in Köln situiert, erstmals auf Tour durch die ganze Republik, wobei die 14 Teams jeweils einen vollen Spieltag austragen. Den siebten nun in der ausverkauften Porsche-Arena, wobei die volle Halle schon kocht, bevor der Ball überhaupt rollt. Lightshow, harte Beats und Fan-Gruppen, die trommeln und Rabatz machen wie beim Basketball oder Eishockey. „Den Jungs einheizen“ will auch der VfB-Spieler Atakan Karazor, der bei der Opening Show zum Jubel des Publikums mit einem Duplikat des DFB-Pokals einmarschiert, den verletzten VfB-Stürmer Ermedin Demirović an Krücken an der Seite.

„Lasst die Affen aus dem Zoo!“ – Hinter den Kulissen der Icon League

Heiß geht es da auch schon hinter den Kulissen zu. In der Kabine der „Two Stripes United“, der Mannschaft von Felix Kroos und Robert Andrich, läuft Haftbefehl-Rap in voller Lautstärke: „Lasst die Affen aus dem Zoo!“ Schräg gegenüber tigert Terodde raus und rein, wobei die mit Ex-Bundesliga-Kickern wie Daniel Caligiuri, Gonzalo Castro oder Bastian Oczipka bestückte Mannschaft noch sehr entspannt wirkt. Manager Thorsten Storm war „schon oft hier“, als Manger des THW Kiel. Er hat noch kurz Zeit, „das System“ zu erklären: „Das Ganze ist als modernes Franchise-System angelegt, die einzelnen Teams sind Franchise-Nehmer“. Dem Sieger beim Finalturnier der besten Acht in Wien winken kurz vor Weihnachten 300.000 Euro, dem Vize 100.000, die Hälfte davon für den Dritten und Vierten.

Den Weg der Fernseh-Fußball-Moderatorin Laura Wontorra sollte man jetzt lieber nicht kreuzen. Wie wild tourt sie mit geballten Fäusten an der Bande auf und ab, während ihr Team Wontorriors FC das schon gewonnen geglaubte erste Spiel noch zu verlieren droht. Als Franck Ribérys FC Bavarian Clique bis auf einen Treffer auf 6:7 herankommt, flippt auch ihr Kompagnon aus, der Ex-VfB-ler Martin Harnik. „Frau Wontorra, Sie nehmen das ja voll ernst! Wegen der Kohle oder wegen dem Sport?“ Die Frage ist gefährlich: „Wir haben damit noch keinen Cent verdient“, faucht Wontorra, „das ist Sport, die pure Leidenschaft!“

„Überraschend aggressiv und körperbetont“ – Kult-Physio Wörn staunt

Vom sportlichen Niveau beeindruckt, ist direkt am Spielfeldrand Gerhard „Gerry“ Wörn, dreieinhalb Jahrzehnte lang „Kult-Physio“ der Wasen-Kicker: „Das ist überraschend aggressiv und körperbetont“, stellt Wörn fest, „die spielen extrem schnell und technisch versiert. Das ist mindestens das Niveau der oberen Amateurligen. Und dann geht es rauf und runter wie beim Handball, immer volles Rohr. Das macht richtig Spaß“.

Zwischen zwei Spielen treten die VfB-Profis Deniz Undav, Maximilian Mittelstädt und Andrés Chema zum Fußball-Bowling an, auf der Tribüne von Sportdirektor Christian Gentner, Torhüter Alexander Nübel und Regisseur Angelo Stiller beäugt. Undav gewinnt, kickt Bälle ins begeisterte Publikum und schießt sein Trikot mit der Nr. 26 hinterher. Später kommt Stiller herunter und kann sich kaum retten vor Selfie-Wünschen aus den ersten Reihen“ „Ein Mega-Abend! Macht total Spaß!“ bekundet er im Wegspurten.

Und da sollten zwei Top-Begegnungen erst noch folgen. Drama pur das Match zwischen Two Stripes United von Felix Kroos und FC OneFootball des Bayernstars Alphonso Davies. Als den Kroos-Mannen vier Sekunden vor Ende der zweimal zwölf Minuten dauernden Partie der 7:6 Siegtreffer gelingt, agiert der Ex-Profi Kroos als habe er den selbst erzielt. Und was macht Bruder Toni? „Er ist live dabei und jubelt mit. Definitiv! Das ist pure Emotion! Und das Ding hat Potential!“ Volle Action auch beim gut abgeschirmten Antonio Rüdiger, der mit seinem FC Berlin City ebenfalls feiern kann. Wie auch schließlich Kevin Kurányi mit B2B United. Kurányis Begeisterung wird nach fast sechs Stunden Fußball-Event nur noch von dessen Manager Petros Tesfai übertroffen: „Stuttgart ist unglaublich, nirgends bleiben die Leute so lange. Einfach der Wahnsinn, dieses Publikum!“