München – Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) löste mit seinem Satz über das Stadtbild eine heftige Debatte aus. Linke und Grüne reagierten empört – viele Bürger dagegen zeigen Verständnis.

Besonders rund um den Münchner Hauptbahnhof (Bayern) zeigt sich, was Merz meint. Vor allem junge Männer mit arabischem und afrikanischem Migrationshintergrund fallen dort auf. BILD war mit dem Unterstützungskommando (USK) unterwegs.

Ein Polizist kontrolliert Hose und Schuhe eines Afghanen

Ein Polizist kontrolliert Hose und Schuhe eines Afghanen

Foto: Theo Klein / BILD

Das USK ist eine Sonderheit der Bayerischen Polizei. Am Samstagabend rückten die Beamten zur Schlosserstraße aus: Eine Gruppe von rund 15 Afghanen zieht durchs Bahnhofsviertel. Weil der Ort als gefährlich gilt, darf kontrolliert werden – auch ohne konkreten Verdacht.

80 Einträge bei der Polizei

„Einer von ihnen hatte bereits 80 Einträge bei uns“, sagt ein USK-Mann. Immer wieder geht es um Drogen. „Die Dealer von heute tragen keine Drogen mehr bei sich, sondern verstecken sie irgendwo. Das können Erdlöcher oder Tiefgaragen sein“, erklärt ein Beamter. Alle Männer bekommen Platzverweis. Bald sollen hier zwei neue Hightech-Überwachungskameras installiert werden.

Mehr zum ThemaMehr Straftaten seit Sommer

Im südlichen Bahnhofsbereich verzeichnete die Polizei vergangenes Jahr 1707 Straftaten, 2023 waren es 1954 – ein Rückgang von 12,6 %. Die meisten Straftaten gab es 2018 (3619). Polizeisprecher Ralf Kästle: „Der Trend war bis zum Sommer 2025 fallend. Seitdem haben wir eine Trendumkehr.“

„Insgesamt gesehen befinden sich die prognostizierten Zahlen aus 2025 derzeit noch leicht unterhalb des Niveaus von 2023 und weit unterhalb der Zahlen vor Corona“, so Kästle.

Im Nußbaumpark halten sich viele Junkies auf

Im Nußbaumpark halten sich viele Junkies auf

Foto: Theo Klein / BILD

Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel (59) reagiert: Schwerpunkteinsätze rund um den Hauptbahnhof. Auch der Nußbaumpark wird kontrolliert – laut Polizei ein Drogen-Hotspot.

Spritzen im Gebüsch, Messer in der Unterhose

Ein Polizist sagt: „Da geht keine Frau gerne lang. Und für Kinder ist das erst recht nichts.“ Müll, Spritzen, Gestank. Ein Mann schreit die Polizei an, beruhigt sich wieder.

Bei einem Jugendlichen findet die Polizei ein Klappmesser in der Unterhose. Er behauptet: „Das habe ich erst gerade im Gebüsch gefunden.“ Auch hier: Platzverweis.

Dieses Messer hatte ein Jugendlicher in seiner Unterhose

Dieses Messer hatte ein Jugendlicher in seiner Unterhose

Foto: Theo Klein / BILD

Nächster Einsatz in einer Hotel-Tiefgarage. Es riecht nach Urin und Kot. Zwei Männer mit Migrationshintergrund geben an, Kokain kaufen zu wollen. Der Dealer fehlt – aber sie haben Löffel und Feuerzeug dabei. „Klassisches Werkzeug zum Kochen von Heroin.“

In der Jacke hat der Mann einen Löffel, den er zum Heroinkochen braucht

In der Jacke hat der Mann einen Löffel, den er zum Heroinkochen braucht

Foto: Theo Klein / BILD

Auch sie müssen den Ort verlassen. Polizeisprecher Kästle: „Das südliche Bahnhofsviertel bildet aktuell einen Schwerpunkt polizeilichen Handelns.“ Ziel sei auch, das subjektive Sicherheitsgefühl zu stärken.