Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle verschärft den Stellenabbau und plant ein umfassendes Sparprogramm. Im kommenden Jahr will das Unternehmen rund 1000 Arbeitsplätze in der Verwaltung einschließlich Entwicklung streichen – vor allem in Stuttgart. Dies erklärte Konzernchef Arnd Franz im exklusiven Interview mit unserer Zeitung.
Durch das Programm, das auch Sachkosten umfasst, sollen im kommenden Jahr weltweit 150 Millionen Euro eingespart werden. „Wir brauchen das Sparvolumen dauerhaft, weil wir in den nächsten fünf Jahren keine Erholung in den Märkten sehen.“
Mahle-Chef Arnd Franz: Das Sparprogramm ist unausweichlich. Foto: Wolfram Scheible
Zudem müssten die Einsparungen bereits im kommenden Jahr in voller Höhe wirksam werden. „Wir können uns keine langwierigen Verhandlungen leisten.“ Die Gespräche mit dem Betriebsrat würden sofort beginnen.
Kürzungen bei Mahle treffen die Verwaltung
Die Personalkürzungen sollen ausschließlich die Verwaltung betreffen. Warum das von neuen Technologien abhängige Unternehmen auch in der Entwicklung kürzt, die Produktion von diesem Sparprogramm aber ausnimmt, erklärt Franz ausführlich im Exklusiv-Interview mit unserer Zeitung. Darin spricht er auch darüber,
- wie die Personalkürzungen seiner Ansicht nach umgesetzt werden sollen,
- wovon die Perspektiven der Produktionsstandorte in Deutschland abhängen,
- welche Rolle die E-Mobilität heute für die wirtschaftliche Entwicklung von Mahle spielt und
- welchen Beitrag der Landesregierung Franz für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg für erforderlich hält.
Auch Mercedes, Porsche und Bosch mit Sparprogrammen
In diesem Jahr hatten bereits Mercedes, Porsche und Bosch umfangreiche Sparprogramme angekündigt. Allein Bosch plant die Streichung von 22 000 Stellen. Die Unternehmen begründen dies insbesondere mit den hohen Investitionen in die Elektromobilität, die nun durch die schwache Nachfrage nach E-Autos hohe wirtschaftliche Belastungen verursachten. Auch die US-Zölle für Einfuhren aus Europa und die schwache Marktposition in China belasten die Geschäfte grundlegend.