In den Niederlanden sind alle Stimmen der Parlamentswahl ausgezählt. Die linksliberale D66 hat demnach ihren Vorsprung vor der rechtspopulistischen Partei von Geert Wilders ausgebaut. Damit hat D66 die Parlamentswahl gewonnen. Die Wahlbehörde von Den Haag teilte das Ergebnis der Stimmenabgabe von Briefwählern aus dem Ausland mit. 

D66 mit dem Spitzenkandidaten Rob Jetten kommt danach auf 26 der 150 Mandate im Parlament. Die radikalrechte Partij voor de Vrijheid von Wilders erhält jedoch trotz weniger Stimmen ebenfalls 26 Mandate. Schon vergangenen Freitag hatte der Wahldienst der Nachrichtenagentur ANP den Wahlsieg von D66 festgestellt. Das amtliche Endergebnis wird am 7. November in Den Haag bekannt gegeben. 

Traditionell bekommt die Partei mit den meisten Stimmen den Auftrag, Chancen für eine Koalition auszuloten. Beste Aussichten für das Amt des Regierungschefs hat nun der D66-Spitzenkandidat Rob Jetten. Für eine stabile Mehrheit sind mindestens vier Parteien nötig. 

Parteien lehnen Zusammenarbeit mit Wilders ab

Wilders hat seine Wahlniederlage bislang nicht anerkannt. Er behauptete, dass das Ergebnis nicht rechtmäßig sei. Dies war von Behörden als haltlos zurückgewiesen worden. 

Die Partij voor de Vrijheid hat im Vergleich zur vorigen Wahl 2023 elf Sitze verloren. Damals wurde sie stärkste Kraft und war erstmals an einer Koalition beteiligt. Diese hatte Wilders jedoch nach elf Monaten verlassen. Nun lehnen alle großen Parteien eine Zusammenarbeit mit ihm ab, sodass eine erneute Regierungsbeteiligung unwahrscheinlich ist.

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