Die Bürger begeistern, gute und schlanke Prozesse entwickeln und die Kommunikation nach innen wie außen verbessern: Das sind einige der wichtigsten Vorhaben, mit denen Miriam Scherff (SPD) nun in die fünfjährige Amtszeit als neue Wuppertaler Oberbürgermeisterin gestartet ist. Wie sie in einer Pressekonferenz im Vorfeld der gestrigen Ratssitzung sagte, wird es dazu einige personelle Umstrukturierungen in Verbindung mit neuen Stellenprofilen geben.
Zwei bekannte Gesichter in neuer Funktion saßen Scherff in der Pressekonferenz zur Seite: Florian Kötter und Rémi Teichmann. Kötter, bislang als Abteilungsleiter Steuerung, Gremien und Bürgerbeteiligung und insgesamt bereits seit 25 Jahren in der Stadtverwaltung tätig, wird fortan als Scherffs Büroleiter fungieren. „Er war mein Pate in der Bezirksvertretung Cronenberg. Nach dem Ausscheiden vom Johannes Slawig hatte er das übernommen. Es sind ungefähr drei Jahre, die er mich dort gut beraten und begleitet hat. Und ich denke, auf dieses Vertrauen, das sich da aufgebaut hat, kann man gut aufbauen“, erläuterte Scherff ihre Wahl.
Rémi Teichmann begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung im mittleren Dienst bei der Bundesagentur für Arbeit, bevor er in den gehobenen Dienst in die damalige Arge (später Jobcenter genannt) wechselte. Seit 2021 ist er im Wuppertaler Personalamt tätig, insbesondere im Bereich Personaleinsatz und Auswahl sowie zuletzt in der Beratung verschiedener Ämter und Leistungseinheiten und ihrer Führungskräfte zu den Themen Aufbauorganisation, Abläufe und Prozesse.
Scherff hatte kürzlich angekündigt, das Thema Wirtschaft stärker am OB-Büro anzubinden. Am Montag sagte sie: „Deswegen wird eine Stelle zur Koordination für Wirtschaftsangelegenheiten und Standortmarketing geschaffen. Das ist jetzt eher eine Zusammenführung. Wir haben ja viele Stellen in Wuppertal, die für den Bereich Wirtschaft oder auch Standort-Marketing verantwortlich sind oder die zumindest Teilaspekte begleiten.“
Neue Stelle zur Koordination
des Bereichs Wirtschaft
Scherff verwies damit auf das von Sandra Zeh geleitete Wirtschaftsdezernat einerseits sowie auf die Wuppertaler Wirtschaftsförderung unter der Leitung von Eva Platz andererseits. „Aber wir haben eben keine Stelle, die das Ganze so koordiniert“, so die OB. Ihr gehe es darum, Wuppertal zukünftig so darzustellen, dass jede Wuppertalerin und jeder Wuppertaler begeistert davon seien, hier zu wohnen. Die Cronenbergerin nannte insbesondere das Thema Tourismus als ausbaufähig. „Das vernachlässigen wir aus meiner Sicht momentan zu sehr. Da haben wir aber ganz viel Potenzial, mit dem Schwebodrom etwa, was ja hoffentlich bald auch ausgezeichnet wird.“
Auch die interne Kommunikation und die Öffentlichkeitsarbeit will Scherff anders aufstellen. „Wir haben aktuell eine ganz tolle Pressestelle, aber wir müssen auch das Thema Social Media verstärkt verfolgen“, so die Oberbürgermeisterin, die ihr eigenes Instagram-Profil mit rund 7400 Followern weiter selber betreiben will. Martina Eckermann, die das städtische Presseamt leitet, kündigte am Montag ein eigenes Konzept für den Instagram-Auftritt der Stadt an. Es gehe darum, eine „schlagkräftige Einheit“ zu bilden und diverse Dinge „deutlich besser zu kommunizieren als das heute der Fall ist“, so Scherff. In ihrem Büro wird es zudem künftig drei Fachreferentenstellen geben: eine Stelle für die Themen Stadtentwicklung, Bauen, Mobilität, Klima und Umwelt, eine zweite für Soziales, Schule, Jugend und Kultur und eine dritte für den Bereich Sicherheit, Ordnung, Finanzen und Personal.
Auch wird das Thema Bürgerbeteiligung und bürgerschaftliches Engagement zu einer Stabstelle umgewandelt und im Oberbürgermeisterbüro angesiedelt. „Damit werden wir eine zusätzliche Koordination für das Thema bürgerschaftliches Engagement schaffen. Dort können sich zukünftig Bürger und Bürgerinnen und Vereine hinwenden und bekommen Unterstützung für vielfältigste Fragen, beispielsweise zum Thema Projektförderung“, so Scherff. Die Stelle sei ein zentraler Service für Veranstalter mit einer Art Ombudsman-Funktion. „Denn Veranstaltungen sind das Herzstück dieser Stadt. Ohne Veranstaltungen findet gesellschaftliches Leben nicht statt. Und deswegen ist es mir eben einfach wichtig, dass diese Stelle da ist“, so Scherff. Des weiteren will sie die Abteilung Gremienangelegenheit und politische Koordination zusammenlegen unter der Leitung von Sylvia Füsgen. Damit soll die interne Kommunikation der Verwaltung mit den Fraktionen der politischen Stadtgremien verbessert werden.