Alles begann, als Jürgen Bluhm nach zehn Jahren in Mexiko nach Düsseldorf zurückkehrte und seine Erlebnisse teilen wollte – mit Bildern, Geschichten und einer überraschenden Entdeckung: „Die Leute waren baff, dass die Maya die Schokolade erfunden haben.“ Da die Zielgruppe für Mexiko-Vorträge begrenzt war, erfand er kurzerhand den „Schokoladenabend“ – und plötzlich kamen die Menschen in Scharen.

„Ich habe über Schokolade erzählt. Natürlich kamen die Pyramiden, die Maya, die Natur und alles, was dazugehört, vor. Aber dann habe ich, vor knapp 20 Jahren, meine ersten Veranstaltungen durchgeführt“, erinnert sich Bluhm. „Ich habe eine Weltreise gemacht, die Kakaobohne probiert, mit der Machete die Kakaofrucht aufgeschlagen, die Kakaosamen, die Kakaobohne, die Ursprungsschokolade kennengelernt und festgestellt, dass die gar nicht so süß ist. Abhängig natürlich davon, wie viel Zucker man reinmacht. Aber bei einer Ursprungsschokolade wäre es schlimm, wenn man da Milch oder etwas Streckendes reingeben würde.“

Jürgen Bluhm gab Workshops rund um die Welt

Seitdem ist Jürgen Bluhm unterwegs – mit Tastings, Dinners, Online-Events und Workshops für Menschen, die Schokolade nicht nur genießen, sondern auch verstehen möchten. Ob „Champagner und Schokolade“ mit Sommeliers, „Kaffee und Schokolade“ oder „Whisky und Schokolade“, seine Veranstaltungen sind Erlebnisse. „Wir zeigen Filme auf großer Leinwand, die Leute machen ihre eigene Schokolade, ich bringe die Schokoladenmaschine mit.“

Während Corona führte er online Seminare durch, schickte Schokoladenpakete nach Japan, Mexiko und Lissabon – live moderiert, mehrsprachig, mit der ganzen Familie im Einsatz. „Nur in der Schweiz hat der Zoll die Schokolade geklaut“, erinnert er sich lachend. Die Online-Events wurden von Unternehmen, großen Kanzleien, Pharmaunternehmen gebucht. „Die haben uns für ihre Weihnachtsfeiern gebucht, über Teams oder Zoom. Wir haben 150 Pakete verschickt – die Post hat uns gehasst! Es waren Briefboxen mit Schokoladen, Kakaobohnen, Whisky-Samples, je nach Event.“ Ein voller Erfolg. „Wir haben über Plattformen wie My Days oder Jochen Schweizer verkauft und lagen weit über dem, was andere anbieten, weil wir Qualität geboten haben“, sagt Jürgen Bluhm.

Düsseldorfer hat Buch über Schokolade geschrieben

Dann war Corona überstanden und Jürgen Bluhm startete sein nächstes Projekt namens „Die Schokoladenbotschaft“. Dafür hat er ein Buch geschrieben – „Schokolade. Das Geheimnis vom Glück“ heißt es. Es ist ein Bildband, der Genuss, Nachhaltigkeit und globale Verantwortung verbindet. Mit Fotos von Greenpeace-Botschafter Markus Maukte und Texten im Stil Alexander von Humboldts, wie er lachend anfügt. So will Jürgen Bluhm den Kakao in einen größeren Kontext stellen: „Es geht um ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung – kein Greenwashing.“

Niederschwelligere Angebote bietet Bluhm aber auch. So ist er wiederholt in Kindergärten zu Besuch und ist begeistert von der Neugier der Kinder. „Die Kinder sagen: ‚Wenn Kinder für die billige Schokolade arbeiten müssen, würde ich in Zukunft bessere Schokolade kaufen, um das zu verhindern.’“ Kinderarbeit könne man bei Supermarktschokolade nicht ausschließen, allein wegen des Preises. Kakaobauern bekämen nur zwei Cent pro Tafel. „In Westafrika, in der Elfenbeinküste und Ghana, wo 70 Prozent des Kakaos herkommen, werden Kinder über Landesgrenzen verschleppt, arbeiten unter sklavenähnlichen Bedingungen und gehen nicht zur Schule. Das gehört nicht in unsere Zeit“, sagt Bluhm. Auch Schulen, Volkshochschulen und Unis sind interessiert an seinen Besuchen, denn Jürgen Bluhm verbindet Bildung und Aufklärung mit Entertainment und eigenem Ausprobieren.

Schattenseiten der günstigen Schokolade

Bei diesen Auftritten erklärt Jürgen Bluhm, warum Schokolade aus Südamerika, Afrika oder Asien anders schmeckt – wie Wein hängt es vom Terroir, der Bohne und dem Boden ab. Aber er redet nicht nur über Geschmack. Er zeigt auch die Schattenseiten: Kinderarbeit in Westafrika, zwei Cent pro Tafel für den Kakaobauern, Monokulturen. „Supermarktschokolade? Oft nur Zucker und Fett. Gute Schokolade erkennt man am Preis – und am Gewissen“, sagt Jürgen Bluhm überzeugt.

Deshalb verkauft er keine Schokolade – er bleibt unabhängig und wählt für jedes Event die besten, fair gehandelten, handwerklichen Tafeln aus. „Ich esse seit 15 Jahren nur noch hochwertige Schokolade – aus Hawaii, England, Chemnitz. Das ist mein Beruf.“ So sucht er für jedes Event die besten Schokoladen, die ethisch gehandelt sind, wo der Kakaobauer fair bezahlt wird und die handwerklich aus der Kakaobohne hergestellt sind.

Im Schnitt isst jeder Deutsche zehn Kilogramm Schokolade pro Jahr

„Das trifft nur auf zehn Prozent der Schokoladen weltweit zu. Supermarktschokolade wird aus Kakaomasse oder Kuvertüre gemacht, mit wenig Einfluss auf die Aromen. Gute Schokolade ist wie guter Kaffee – die Bohne wird fermentiert, geröstet, veredelt. Die Schokoladen, die ich für meine Events kaufe, kosten zwischen fünf und acht Euro pro 100 Gramm.“ Und er gibt gar nicht einmal mehr aus als andere Schokoladen-Konsumenten. Vielmehr isst er einfach weniger der höherpreisigen Tafeln. „Im Durchschnitt isst jeder Deutsche zehn Kilo pro Kopf pro Jahr. Das ist ungesund, weil Zucker und Fett in der Natur so nicht vorkommen. Hochwertige Schokolade kannst du nicht so viel essen – die Bitterstoffe und Aromen sind intensiv.“

Wer das einmal live erleben möchte, der kann sich bei Jürgen Bluhm melden. Mehr Infos gibt es online. Bei ihm geht es nicht nur um Genuss. Es geht um Bewusstsein. Mit Schmelzpunkt, denn Jürgen Bluhm ist kein Verkäufer – er ist ein Botschafter. Und seine Botschaft lautet: „Schokolade kann die Welt ein kleines Stück besser machen – eine Bohne nach der anderen.“