Ein Euro-Abend zum Vergessen für die Teams aus der Easycredit Basketball Bundesliga. Drei unterschiedliche Wettbewerbe – drei Niederlagen für die deutschen Teilnehmer.

Das größte Drama erlebten die Niners Chemnitz im EuroCup. Mit dem letzten Aufgebot verloren die Sachsen 82:85 (41:36) bei Cosea JL Bourg.

Weil im ohnehin stark dezimierten Kader vier Niners-Profis ausgefoult waren, musste Trainer Rodrigo Pastore seinen Youngster Luca Kellig (19) die letzten Minuten spielen lassen, sonst hätte er nicht mal mehr fünf Mann aufs Feld schicken können!

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Zehn Sekunden vor Schluss hatte Kaza Kajami-Keane per Dreier sogar noch die Chance zum Ausgleich, aber der Wurf ging daneben …

Nur 20 Stunden nach dem 93:75 gegen die Löwen Braunschweig waren die Sachsen über Prag und Genf in die 42.000-Einwohner-Stadt Bourg-en-Bresse in der Nähe von Lyon gereist. Reichlich Stress für die ohnehin personell gebeutelten Niners. Überraschend fehlte dann am Abend auch noch der angeschlagene Top-Scorer Kevin Yebo im Kader.

Doch auch ohne den drittbesten Punktesammler des Wettbewerbs spielten die Niners mit acht Mann stark, führten acht Minuten vor Schluss gegen die beste Defensiv-Formation des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs sogar mit 69:58.

Problem: Die kleinlichen Schiedsrichter verhängten insgesamt 31 Fouls gegen die Niners! Schon nach dem dritten Viertel waren Kostja Mushidi und Gavin Schilling ausgefoult. Im Schlussabschnitt folgten Amadou Sow und Topscorer Corey Davis (25 Punkte).

Der Tabellen-Achte der französischen Top-Liga LNBA stellte mit Darius McGhee (früher Bonn), Will McDowell-White (Alba Berlin) und Tre Mitchell (Braunschweig) eine All-Star-Auswahl von ehemaligen BBL-Stars gegen den Mini-Kader auf.

Schock-Szene im Spiel: Basketball-Profi spuckt Zahn aus

Quelle: DYN Basketball03.11.2025

Foto: BILD

„Ich bin stolz darauf, wie die Jungs gekämpft haben“, sagte Pastore im Anschluss. „Das Foul-Management war ein großer Nachteil, ein Problem über das ganze Spiel. Ein paar Jungs hätten etwas wir etwas länger auf dem Feld gebraucht. Wir haben versucht, die Timeouts zum nutzen, um unseren Spielern ein paar Pausen zu geben. Am Ende hat ein Ballbesitz entschieden.“

In der Easycredit BBL geht es nun am Samstag mit dem Ost-Derby bei Aufsteiger Science City Jena weiter (16 Uhr, Dyn).

Beim Sicherheits-Spiel! Würzburg verpasst Platz eins

In der FIBA Champions League verloren die ebenfalls verletzungsgeplagten Fitness First Würzburg Baskets das Spitzenspiel in Gruppe E gegen Galatasaray Istanbul mit 74:99. Der Tabellen-Zweite hatte schon vor zwei Wochen im Hinspiel beim ungeschlagenen Ersten eine 83:89-Niederlage kassiert.

Bester Würzburger Werfer war David Muenkat mit 19 Punkten – Galatasaray traf überragende 60 Prozent ihrer Würfe von der Dreierlinie!

Wegen der heißblütigen Gästefans fand die Partie in der ausverkauften „Turnhölle“ unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Durch die Niederlage gegen den Titel-Favoriten ist Platz eins in der Gruppe nicht mehr erreichbar und die Würzburger müssen zum Weiterkommen in den Quervergleich mit Gruppe F.

Braunschweig: Neun Stunden im Bus für eine Niederlage

Die Löwen Braunschweig waren neun Stunden im Bus nach Polen gefahren, um im FIBA Europe Cup das sechste Spiel in 15 Tagen zu bestreiten. Dort kassierten sie bei Anwil Wloclawek mit 65:84 die erste internationale Niederlage. Das Hinspiel vor drei Wochen hatte das Team von Trainer Kostas Papazoglou nach einem Overtime-Krimi mit 98:97 gewonnen.

Für die Löwen traf Barra Njie (15 Punkte) am besten.

Trotz der Niederlage bleibt Braunschweig Gruppenerster.