Eine Frau hält ein Plakat mit einem Bild von Cécile Kohler und Jacques Paris, die im Mai 2022 während einer Touristenreise in den Iran verhaftet wurden.

Cécile Kohler und Jacques Paris wurden während einer Reise im Iran verhaftet.

Quelle: epa

Nach mehr als drei Jahren Haft im Iran ist das französische Paar Cécile Kohler und Jacques Paris aus dem Evin-Gefängnis entlassen worden. Wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mitteilte, befänden sich die beiden auf dem Weg in die französische Botschaft in Teheran.

„Der Dialog geht weiter, um ihre Rückkehr nach Frankreich so schnell wie möglich zu ermöglichen“, teilte Macron mit. Er lobte den Schritt und schrieb von einer „immensen Erleichterung“.

Daniel Gerlach

Es gebe die „Gefahr einer militärischen Eskalation“ in Iran, zumal die Aussagen Israels widersprüchlich seien, ob das Uran vernichtet worden sei oder nicht, so Daniel Gerlach, Nahost-Experte.

29.09.2025 | 5:14 min

Kohler und Paris wurden auf Iran-Reise festgenommen

Kohler und Paris wurden im Mai 2022 während einer Reise im Iran festgenommen. Französischen Medien zufolge handelt es sich bei beiden um Lehrkräfte, Paris ist allerdings bereits im Ruhestand. Informierten Kreisen in Teheran zufolge traf sich das Paar mit iranischen Gewerkschaftsaktivisten – ein möglicher Grund für ihre Festnahme. Irans Justiz verurteilte sie Mitte Oktober wegen Spionage zu 17 und 20 Jahren Haft.

Frankreich hatte bereits seit Langem die Freilassung der beiden gefordert und der iranischen Regierung vorgeworfen, die Franzosen als „Staatsgeiseln“ zu halten.

Eine Teilnehmerin einer Solidaritätsdemonstration mit den Protestierenden im Iran hat sich das Gesicht mit den Farben der iranischen Flagge und mit rotem Blut geschminkt.

Jina Mahsa Amini wird wegen ihres Kopftuches in Teheran verhaftet und stirbt. Ihr Tod entfacht eine Protestwelle in Iran. Wo steht das Land heute?

20.04.2023 | 29:11 min

Menschenrechtsaktivisten werfen Iran „Geiseldiplomatie“ vor

Menschenrechtler und Aktivisten werfen der iranischen Führung seit Jahren eine sogenannte „Geiseldiplomatie“ vor – die Festnahme westlicher Staatsbürger, um etwa iranische Funktionäre im Ausland freizupressen. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe entschieden zurück und begründet die Festnahmen meist mit Spionageverdacht.

Straßenszene Iran

Nach Ende der Frist wegen gescheiterter Verhandlungen über das Atomprogramm traten wieder Sanktionen gegen Iran in Kraft. Ein Blick in das Land zu den Auswirkungen.

29.09.2025 | 2:33 min

Beobachter vermuten möglichen Gefangenenaustausch

Erst vor zwei Wochen war die iranische Staatsbürgerin Mahdieh Esfandiari in Frankreich laut Teheran aus der Haft entlassen und unter Hausarrest gestellt worden. Nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft saß Esfandiari seit dem Frühjahr 2025 in französischer Untersuchungshaft. Ihr wurde vorgeworfen, in sozialen Netzwerken Terrorakte verherrlicht zu haben – insbesondere die Angriffe der Hamas vom 7. Oktober 2023.

Beobachtern zufolge könnte es sich bei den Freilassungen der jeweils anderen Staatsbürger um einen Gefangenenaustausch handeln. Frankreich hatte den Ton gegenüber Teheran in den zurückliegenden Monaten verschärft, um wegen der festgehaltenen Franzosen Druck zu machen.

iranische frauen ernten safran

Bis zu 18 Euro pro Gramm – Safran gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt. Im Iran, dem Herkunftsland des „roten Goldes“, hat der Anbau eine jahrhundertealte Tradition. Über 90 Prozent der Weltproduktion stammen von hier.

04.11.2025 | 4:41 min

Im Januar wurde Irans Botschafter in Paris einbestellt. Im März kam ein Franzose nach 887 Tagen Haft im Iran frei. Ein Deutsch-Franzose wurde jüngst freigelassen. Auch vor dem Hintergrund des Atomstreits mit dem Westen sind die Beziehungen europäischer Länder mit Irans Regierung auf ein neues Tief gesunken.

Quelle: AFP, dpa