
Das müssen die Republikaner erst mal verdauen: Zwei Gouverneurswahlen haben sie verloren – und in New York regiert künftig ein linker Demokrat. Der Stimmungstest ein Jahr nach Trumps Sieg wurde für seine Partei zum Desaster.
Die Wahllokale waren noch nicht geschlossen, da konnte sich die frisch gewählte Gouverneurin des US-Bundesstaates Virginia, Abigail Spanberger, schon bei allen bedanken, die sie unterstützt und gewählt haben. Damit wird das Gouverneursamt nicht nur von einem Republikaner auf eine Demokratin übergehen. Mit Spanberger wurde in der Geschichte Virginias auch die erste Frau in dieses Amt gewählt.
In ihrer Rede bedankte sie sich auch bei ihrer Gegenkandidatin. Womit klar war: Sie will keine Gouverneurin der Grabenkämpfe sein. „Virginia hat Pragmatismus über Parteipolitik gestellt. Wir wollen Gemeinwesen und nicht Chaos“, betonte Spanberger.
Stimmungstest nach Präsidentschaftswahl
In New Jersey wurde mit Mickie Sherill eine weitere Demokratin zur Gouverneurin gewählt. Außerdem sorgte der Wahlsieg von Zohran Mamdani in New York für ein politisches Erdbeben. Er ist erst 34 und nicht nur der erste Muslim im Amt des Bürgermeisters der Metropole. Auch wird er dem linken Spektrum der Demokraten zugeordnet.
Aber besonders die Wahlsiege in Virginia und New Jersey galten als Stimmungstest für US-Präsident Donald Trump und die Republikaner. Und der fiel einigermaßen schlecht aus. Laut einer Umfrage machten in New Jersey 70 Prozent der demokratischen Wähler ihre Kreuz bei Sherill, weil sie unzufrieden mit der Politik von Trump sind.
Inflation und hohe Mieten als Wahlkampfthemen
Viele Menschen haben Sorge um die Wirtschaft – und damit auch um den eigenen Wohlstand. Die Inflation ist nach wie vor hoch, Mieten und Hauspreise für viele unerschwinglich – ein zentrales Thema in den Wahlprogrammen der erfolgreichen Kandidatinnen und des Kandidaten.
Die Siegerin in Virginia, Spanberger, will besonders die Wohnkosten senken. Ihr Sieg und die Siege von Sherill und Mamdani verschaffen den Demokraten Rückenwind für die Zwischenwahlen im kommenden Jahr.
Trump hatte sich besonders intensiv im New Yorker Wahlkampf eingesetzt. Und zwar nicht für den chancenlosen Kandidaten der Republikaner, sondern für den ehemals demokratischen und jetzt parteilosen Andrew Cuomo. Außerdem drohte er, New York Bundesmittel zu kürzen, wenn Mamdani gewählt werden sollte.
