Im Wahlkampf um den neuen Vorstand des 1. FC Köln waren sich im September alle Kandidaten einig. Öffentlich machten sie damit Werbung für sich, dass sie Sportdirektor Thomas Kessler (39) ganz schnell zum Geschäftsführer berufen wollen. Der Ex-Torwart hat im Mai die Verantwortung beim FC übernommen, ist aufgestiegen, stellte einen Kader mit Bundesliga-Niveau zusammen und verpflichtete mit Lukas Kwasniok (44) den passenden Trainer. Bewährungsprobe bestanden!

Kessler ist der Gewinner des Sommers in Köln. Der FC reist erstmals seit vielen Jahren am Samstag als Favorit zum Derby nach Mönchengladbach. Für die Borussia dient der Sportdirektor des Nachbarn als Vorbild. Er baute nicht nur die Mannschaft um. Kessler ist das Gesicht des Klubs und intern der Antreiber für alle Abteilungen.

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Quelle: BILD // Foto: Kirchner Media05.11.2025

Vorgänger Christian Keller (46) diktierte alle (!) Aufgaben im Verein. Auch Kleinigkeiten wurden nicht ohne ihn entschieden. Kessler will das Gegenteil: Er fordert und fördert Eigenverantwortung. Die neue Gier in der Mannschaft (Platz sieben nach neun Spielen) soll zur Arbeitskultur im Geißbockheim werden.

Allerdings geht die Kessler-Beförderung nicht so zügig voran, wie die Ankündigung vor sechs Wochen vermuten ließ. „Ganz klares Ja!“, hatte der neue Präsident Jörn Stobbe (59) vor der Wahl öffentlich versichert. Passiert ist nach Informationen von SPORT BILD bisher: nichts.

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Die neuen Kontrolleure sind seit mehr als einem Monat im Amt und regelmäßig am Geißbockheim. Sie verschaffen sich ein umfassendes Bild. Ein konkretes Gespräch mit Kessler über dessen Zukunft und die Rolle als Geschäftsführer Sport gab es noch nicht. Das soll allerdings in Kürze passieren. Noch im November werden die Gespräche über die Beförderung nach Informationen von SPORT BILD geführt.

Kessler will den Klub weiter auf Erfolg trimmen. Ihm ist es in kürzester Zeit gelungen, die Angst- und Spar-Kultur seines Vorgängers aus dem Verein zu verbannen und mit der neuen Mannschaft eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Beispiel Saïd El Mala (19): Kessler hatte den Shootingstar und zweiten großen Gewinner des Starts beim FC nicht nur 2024, damals noch aus der zweiten Reihe des Klubs unter Keller, vom Wechsel 2025 zum FC statt nach Dortmund überzeugt.

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Foto: Marius Becker/dpa

Er wertete den Vertrag des Zugangs von Drittligist Viktoria Köln noch vor dessen erstem Pflichtspiel im Trikot des Aufsteigers auf. Das Grundgehalt liegt nun bei knapp über einer halben Million Euro im Jahr. Beim Außenstürmer sollten erst gar keine Zweifel aufkommen, nachdem Köln im Sommer einen Verkauf nach England abgelehnt hatte. Das Vorgehen ist marktüblich, wäre in Köln aber vor dem Wechsel in der sportlichen Leitung undenkbar gewesen.

Zudem ist Kessler bereit, schwierige Entscheidungen zu treffen. Er verkaufte etwa Damion Downs (21/ Southampton) und Max Finkgräfe (21/Leipzig) für zwölf Mio., um den Umbau zu finanzieren. Der Plan geht auf.