Berlin – Wieder ein Angriff auf ein Symbol der Völkerverständigung! Erneut ist das Kunstwerk „Vaterland“ an der East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain Ziel antisemitischer Schmierereien geworden – diesmal konnte ein Verdächtiger festgenommen werden.

Das Bild zeigt eine Kombination aus deutscher und israelischer Flagge – schwarz-rot-gold und blaue Streifen mit Davidstern. Am Dienstag wurde der Davidstern gezielt mit roter Farbe übersprüht.

Ein 33-jähriger Mann versuchte, auf einem E-Roller zu flüchten, konnte aber von der Polizei gestellt werden. Er hatte noch rote Farbe an den Händen und Spraydosen in der Tasche.

Flyer mit Hakenkreuzen in Wohnung

Weil die Beamten den Mann in der Nähe seiner Wohnung in Berlin festnahmen, wurde ein Anwohner auf die Situation aufmerksam. Er teilte den Polizisten mit, dass der Mann schon häufiger negativ aufgefallen sei – unter anderem, weil er Sticker mit verfassungsfeindlichem Inhalt klebte.

Mehr zum Thema

Diese fand die Polizei dann auch im Treppenhaus und an seiner Wohnungstür in der Gärtnerstraße. Darauf waren Hakenkreuze zu sehen.

Der Mann hat laut Polizei die ägyptische Staatsangehörigkeit.

Immer wieder Ziel von Hass

Das Gemälde mit dem Davidstern nahe der Oberbaumbrücke wurde in den vergangenen Jahren mehrfach beschädigt. Immer wieder tauchten antisemitische Parolen auf – etwa in arabischer Sprache oder brauner Farbe oder durch andere Verunstaltungen. Im Dezember 2024 wurde das Wandgemälde mit einem Anarchie-Symbol überschmiert.

Im Dezember 2024 schmierte ein Unbekannter das Anarchie-Symbol über den Davidstern

Im Dezember 2024 schmierte ein Unbekannter das Anarchie-Symbol über den Davidstern

Foto: Olaf Wagner

Das Werk „Vaterland“ stammt vom deutschen Maler Günther Schaefer (1954–2023). Er malte es 1990 als Mahnmal und Zeichen der Verständigung auf das ehemalige Mauerstück. Es trennte den Ost-Berliner Stadtteil Friedrichshain von Kreuzberg in West-Berlin. Heute ist die East Side Gallery, wie das Mauerstück mittlerweile heißt, die längste Open-Air-Galerie der Welt. Sie gehört zu einer der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.