Zum vierten Mal binnen einer Woche hat eine Drohnensichtung den Flugbetrieb in Nordeuropa gestört. Am Abend musste aufgrund einer Drohne in der Nähe des Flughafens Hannover der Airport vorübergehend gesperrt werden. Ein Pilot hatte einem Sprecher der Bundespolizei zufolge im Landeanflug auf Hannover das Flugobjekt gesichtet und
gemeldet. 

Die 45-minütige Sperrung in Hannover wurde um 22.45 Uhr wieder aufgehoben. Einige Maschinen landeten verspätet. Ein Flug von Frankfurt nach Hannover wurde nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa nach Hamburg umgeleitet. 

Belgisches Innenministerium ermittelt

In Belgien untersuchen die Behörden derweil mehrere Drohnensichtungen über Flughäfen und einem Militärstützpunkt vom Dienstagabend. Laut Innenminister Bernard Quintin versuchen Ermittler noch, die genaue Zahl der beteiligten Drohnen herauszufinden. Die Regierung in Brüssel hat für Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung des Nationalen Sicherheitsrates anberaumt.

Nach Flugausfällen ist der Betrieb am Flughafen Brüssel-Zaventem aber inzwischen wieder angelaufen. Etwa 80 Flüge waren wegen der Sichtung mutmaßlicher Drohnen ausgefallen, zwischen 400 und 500 Passagiere mussten die Nacht am Flughafen verbringen.

Auch in Lüttich, ein wichtiges Drehkreuz für den Frachtverkehr mit vielen Nachtflügen, war der Flugbetrieb Dienstagnacht vorübergehend eingestellt. Der Flughafen Charleroi südlich von Brüssel war ebenfalls betroffen. Ein Sprecher des Flughafens Lüttich nannte die Vorfälle „besorgniserregend für die nationale Sicherheit“. 

Auch Berlin und Bremen waren betroffen

Drohnensichtungen häufen sich seit Wochen. Am Bremer Flughafen war am Sonntagabend wegen der Sichtung einer Drohne kurzzeitig der Flugverkehr unterbrochen worden. Am vergangenen Freitag wurde der Flugbetrieb am Berliner Hauptstadtflughafen BER aus dem gleichen Grund für fast zwei Stunden unterbrochen.

Drohnen sind in der Umgebung von Flughäfen ein
Sicherheitsrisiko und daher im Radius von 1,5 Kilometern in Airportnähe
verboten. Wenn sie dennoch in diesen Bereich geflogen werden, kann das
als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr streng bestraft werden.

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Nachts sind alle Drohnen grau