Dynamo Dresden in der Krise. Nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg muss im Kellerduell am Freitag (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg der erste Heim-Dreier erzwungen werden.
Getreu dem Motto: Beißen, spucken, kratzen. Doch genau diese Parolen gehen Thomas Stamm (42) gelinde gesagt auf den Sack: „Das ist zu plump und an der Realität vorbei. Zu sehr Stammtisch-Geschwafel, als irgendwas anderes.“
Was der Chefcoach damit meint: „Ich könnte Daten bringen, die belegen, dass wir am Wochenende alles auf dem Platz lassen. Gegen Hertha haben wir genauso viele Zweikämpfe gewonnen, wie die. Entscheidend ist, welche du gewinnst. Da sind wir intern sehr klar, was wir besser machen müssen.“
Was zum Beispiel? „Im Großen und Ganzen ist die Art und Weise der Jungs, wie sie arbeiten und ins Spiel reingehen, hervorragend.“ Da gibt ihm die Statistik sogar recht: Dynamo hat die viertbeste Laufleistung aller Zweitliga-Teams. Stamm: „Aber wenn wir vier, fünf richtig gute Umschalt-Momente haben, müssen dann eben auch die Überzeugung haben, die sauber auszuspielen und klar zu bleiben.“
Ab und zu quatscht Stamm mit
Dass jetzt ganz viele Leute mitreden wollen und kluge Ratschläge geben, ist für den Trainer aber okay. „Das ist doch überall so. Im Fußball denkt jeder, er darf und kann mitreden. In anderen Sportarten, die vielleicht ein bissel komplexer sind, hält man sich dann raus. Weil man vielleicht die Regeln nicht so kennt.“
Ab und an mischt sich der Schweizer sogar selber ganz gern unters Fußball-Volk. „Bei mir im Heimat-Dorf gibt´s den Gasthof Hirschn (auf deutsch „Zum Hirsch“, d. Red.). Dort sitzt immer das Fachpublikum. Ich halte nicht immer inhaltlich viel davon. Aber dabei zu sitzen und bissel mitzuquatschen, ist nicht so verkehrt“, gesteht Stamm mit einem Lächeln im Gesicht.
Könnten die Stammtisch-Experten am Wochenende über einen Sieg von Dynamo Dresden gegen Nürnberg fachsimpeln, würde das ganz sicher nicht nur Stamm freuen…