Am 10. November steht mit „Matchday neun“ ein weiterer Spieltag der „Icon League“ im Reisholzer Castello auf dem Eventprogramm. Zahlreiche Fußball-Fans reisen dann wieder zu diesem trendigen Hallenkick in die Sporthalle im Düsseldorfer Süden. Aber neben der Fußballbegeisterung in der etwa 3300 Zuschauer fassenden Eventhalle sorgt das von Fußball-Weltmeister Toni Kroos und Twitch-Streamer Elias Nerlich ins Leben gerufene neue Fußballformat zugleich für Unmut.

Parkplätze rund um das Castello sowie im weiteren Umfeld des Veranstaltungsortes sind an den Eventtagen von Fahrzeugen einer großen Schar Anreisender belegt. Beschwerden aus der unmittelbaren Anwohnerschaft sind schon vergangenes Jahr laut geworden, wie diese Redaktion damals schon berichtete. So stellte die Stadttochter damals nach den Beschwerden Personal ab, das die Gäste auf die ausgewiesenen Ausweichparkplätze hinwies. Die zum Castello gehörende Tiefgarage hat gerademal 450 Stellplätze. Bei Veranstaltungen wie der Icon League zu wenig.

Selbst die entlegeneren Parkplätze wie an der Bezirkssportanlage Karl-Hohmann-Straße 70 sind in der laufenden Hallenfußball-Saison regelmäßig blockiert, was den Trainingsbetrieb dort erheblich behindert. Als „eine Parkplatz-Katastrophe“ bezeichnet der VfL-Vorsitzende Rachid Bassit diesen Zustand. Sportaktive vom Verein, die, wie sie sagen „ihre Anlage“ montags nach Feierabend für das gewohnte Training nutzen wollen und mit dem Pkw anreisen, finden keine Möglichkeit mehr, um ihr Fahrzeug vor dem Vereinsgelände abstellen zu können. „Alles ist zugeparkt“, bestätigt Jamie Gronewald von der VfL-A-Jugend, der inzwischen ins Reserveteam aufgerückt ist und der mit dem elterlichen Auto nun immer eine halbe Stunde zusätzliche Anfahrtszeit einplant.

Betroffen sind an zwölf Matchdays und einem Play-In (Finale) im Jahr eben diese Benrather A-Jugend, die erste Herrenmannschaft sowie die Senioren der Ü32. Trainingszeit gehe durch die schwierige Parkplatzsuche immer wieder verloren. „Wir sind keine Gegner der Icon League“, betont Rachid Bassit. Im Gegenteil: Etliche VfL-er ließen sich den Fußballspaß, der von Düsseldorfs stadteigener Eventagentur D.Live und etlichen Fußballgrößen wie David Alaba oder Antonio Rüdiger sowie Promis aus der Entertainmentbranche begleitet wird, nicht entgehen und sind als begeisterte Zuschauer auf den gut gefüllten Rängen im Castello zu finden.

„Das ist cool und etwas Neues“, beschreibt Jamie Gronewald seine bisherigen Icon-League-Erlebnisse. Den Ex-Bayern-Star Franck Ribéry hat er bei seinen Besuchen im Castello ebenso antreffen können wie die aktuellen Nationalspieler Robert Andrich, Benjamin Henrichs und Tim Kleindienst.

„Die Icon League stellt eine echte Bereicherung für unseren Fußball und die Sportstadt Düsseldorf dar“, erklärt deshalb auch VfL-Boss Bassit, der sich trotzdem eine Lösung des Parkproblems wünscht. Eine vorübergehende Sperrung des westlichen Endstücks der Karl-Hohmann-Straße für Nicht-Anlieger kann sich Rachid Bassit als effektive Maßnahme vorstellen. „Dann müssten Servicekräfte des Veranstalters eine Einlasskontrolle übernehmen“, sagt Bassit.

Inzwischen hat der Mitveranstalter D.Live – auf eine Anfrage unserer Redaktion – mit den Schlossstädtern Kontakt aufgenommen und in einer Mail versichert, in Absprache zeitnah für Abhilfe zu sorgen. Erst durch unsere E-Mail sei das Problem bekannt geworden, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von D.Live. Nach wie vor steht ordnendes Personal an Spieltagen an fünf Stellen rund um das Castello. Und vor Ort gebe es eine Ansprechperson für die Anwohner. Ein Shuttlebus sei nur an den ersten drei Spieltagen der Icon League zum Einsatz gekommen, der wurde mangelns Auslastung wieder eingestellt.

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme „Wir verstehen die Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner sehr gut und nehmen diese sehr ernst. Mit dem VfL Benrath befinden wir uns nun in einem engen Austausch, um auch bei den Trainingszeiten auf mögliche Überschneidungen oder Belastungen reagieren zu können.“